Marching Bell vermehrt auch im Spielmannszug

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stefan1812

62, Männlich

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Beiträge: 182

Marching Bell vermehrt auch im Spielmannszug

von stefan1812 am 28.01.2010 16:46

Hallo!

Unsere Vancore Marchingbells haben 2,5 Oktaven. Die Klangplatten umfassen die Oktaven
von g2- c5. Im Holz-Rahmen wiegen sie ungefähr „leichte“ 5,5 kg. Mit dem entsprechenden Adapter tragen wir sie in unseren Carriern, oft zu 6 Stück im Zug, je nach Musikstück und Spielern.
Damit unterstützen wir unsere Querflöten in der Melodie. Im Freien gespielt, klingelt es den Zuhörern ganz gut in den Ohren. Da sind es dann oft unsere Stimmungs-Instrumente. Aber draußen soll man auch etwas hören! Trotzdem kann man auch die „Glöckchen klingen lassen“ und gefühlvoll die Begleitung spielen. Insgesamt besitzt der Verein 8 Marchingbells.
Viele Spielmannszüge haben erkannt, dass das Klangbild mit Marchingbells markanter wirkt und richtig eingesetzt, als Unterstützung der Flötenspieler, „gut was wettmachen kann“!

www.spielmannszug-feuerwehr-ihlow.de

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claudia

35, Weiblich

  Mitglied

Beiträge: 12

Re: Marching Bell vermehrt auch im Spielmannszug

von claudia am 13.11.2012 19:05

Gibt es einen sehr großen Unterschied zum Klangbild einer traditionellen Lyra?

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fauwly

-, Männlich

  Instrumentenwart(in)

Beiträge: 480

Re: Marching Bell vermehrt auch im Spielmannszug

von fauwly am 14.11.2012 12:18


NEIN !
Jedenfalls keinen sehr großen. 

Bei dieser Frage geht es um jede Menge Physik, Teiltöne, Hörgewohnheiten,Hör- Wünsche oder Hör- Vorstellungen .... natürlich auch um Klangvorstellungen (was will ich, welchen Zweck will ich erfüllen, welche Ziele erfüllen ... und warum setzte oder besser .... warum will ich eine Lyra oder ein Marchingbell einsetzen ... usw) ! Na ja ... sicher geht es auch darum, ob 442 Hz oder 444 Hz (?)

Wie bei eigentlich allen Stabspielen (Mallets) einschl. der Lyra ist der Klang abhängig (neben den o. g. Punkten) von der Auswahl der Schlägel, vom Durchmesser des Schlägelkopfes, und von der Härte der Schlägel. Dabei gilt: Je härter der Schlägel, umso mehr höhere Teiltöne werden zum Klingen gebracht, wodurch der Klang heller, härter und schriller wird. Weiche Schlägel dämpfen die höheren Teiltöne ab, der Klang wird dunkler, weicher, sanfter und runder. Weitere Klangaspekte ..... sind es Marchingbells mit oder ohne Resonatoren, möglicherweise ein Resonanzkörper oder Holzkasten, Holz- oder Alu- Rahmen, Aufhängung der Platten, Anzahl der Marchingbells im Orchester (Gefahr eines Clusters) überhaupt klangliche/ tonliche und rhythmische Ungenauigkeiten da eine Masse an Spielern nie zum gleichen Zeitpunkt eine Platte treffen .. also nicht auf den „Punkt" genau spielen/ treffen ! Auch die Anschlagstelle kann den Klang beeinflussen. Der „Schlagfleck" liegt bei der Lyra oder dem Marchingbell (wie bei einem Glockenspiel generell) in der Mitte des Klangstabes. Die Klangstäbe/ Klangplatten der heutigen Lyren bzw. Marchingbells sind identisch ... genauer die Klangplatten bestehen aus einer beschichteten Aluminiumlegierung.

Dann eine Bitte ..... wenn man sich dazu entschlossen hat ein Marchingbell inkl. Carrier anzuschaffen, dann sollte man vorher prüfen lassen, ob der/ die Musiker (besonders Kinder/ Jugendliche) so einen Carrier überhaupt (aus medizinischer bzw. orthopädischer Sicht) tragen dürfen oder sollten! Auch wenn sie einen gewissen Tragekomfort und eine gewisse Erleichterung versprechen, würde ich das nicht einfach so hinnehmen wollen (spätere Haltungsschäden besonders bei jüngeren Musikern die ab 40 irgendwann auftreten, spätere Probleme mit der Wirbelsäule, generell Rückenschmerzen, Nackenschmerzen etc. auslösen). Besser wäre sogar eine Lyra an einem Adapter vor dem Körper ... ermöglicht einen aufrechten Gang, einen erhobenen Kopf und keine geknickte Zwangshaltung, wie bei der Marchingbell .. und ... kann ebenfalls dann beidhändig gespielt werden ... siehe hierzu namhafte Malletbands aus B, NL usw. bzw. Spielleutegruppen der niederländischen Spitzenklasse.

Gute Carrier, die richtig prima angepasst werden können, sind sehr teuer ! Dinger für 50 € oder 60 € sind eigentlich zu gefährlich und unverantwortlich .... das ist aber Sache des Vereins und sein Problem !

VG

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.11.2012 12:24.

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