Ausbildung von Flötenspieler
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Ausbildung von Flötenspieler
von Cronja am 13.03.2010 10:24Meine Frage ist einfach ,, wie lange sollte in der Regel die Ausbildung von Zöglingen dauern bis diese zu den Aktiven Spielern wechseln können?,,
Habt Ihr da eine bestimmte Vorgabe von der Zeit her?
Ich denke das wird in jeden Verein unterschiedlich sein, aber es würde mich schon mal interessieren wie lange es dauern sollte.
Viele Grüße
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von TrommlerNo.1 am 13.03.2010 14:00also zu den "aktiven" mitgliedern kömmen die so genannten "zöglinge" bei uns, wenn sie so 3 märsche spielen können(d.h. nicht, das sie die perfekt können müssen). dann bleiben sie während des übungsabendes auch mal länger und hören sich an, wie die anderen spielen, bzw. dann wird auch öfter das wiederholt, was sie bereits können, damit sie besser lernen, mit anderen zusammenzuspielen und auf andere beim spielen zu hören. hier bei können sie auch(bei stücken, die sie noch nicht spielen) in der flöte mitgreifen und in der trommel leise mit spielen, sodas es niemand hört.
wir ham damit bis jetzt immer gute erfahrungen gemacht und auch ich habe so gelernt unsere stücke zu spielen.
aber: "NOBODY IS PERFEKT"
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von Cronja am 13.03.2010 15:38@TrommlerNo.1
Hi,
und wie lange dauert das ungefähr bei Euch? Und werden da auch Noten gelernt?
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von TrommlerNo.1 am 13.03.2010 17:00hey,
also die anfänger in der flöte lernen von anfang an mit noten. so können sie später auch, wie oben schon gesagt, wenn andere spielen mitgreifen, damit sie auch die märsche schon einmal üben können. di aktuellen anfänger haben es innerhalb von einem jahr geschafft. und es wird immer besser. in der trommel-ausbildung spielen wir normalerweise ohne Noten, und bringen ihnen zu erst nur die grundkenntnisse bei. aber auch sie können meist nach einem jahr bereits 3 stücke auswendig spielen. trotzdem kann auch jeder trommler bei einem D-1 lehrgang, den ich auch besucht habe, die noten lernen, oder wir, die die noten bereits können, zeigen ihnen einfach, wie man die noten liest und dem entsprechend spielt.
hoffe konnte dir helfen
MfG Trommler
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von Trillerchen am 15.03.2010 00:20Hallo,
ich weiß das mich nun wieder einige erschlagen wollen, aber ich habe bis jetzt die Flöten so ausgebildet:
Zuerst die Tonleiter weggeschmissen!!!
Ein Stück herraus gesucht was total einfach ist und wir auch noch tatsächlich spielen.
wenn dies gut funktioniert hat dann an das nächste ran, bis alles irgendwie von alleine sitzt.
noten nein, aber das thema hatten wir ja schon so oft hier.
So nun zu der Frage warum die dolle Frau die Tonleiter wegschmeiß, lach.
Ich habe es im laufe meines Ausbildens irgendwann abgelegt weil ich bemerkte das grade Neuanfänger es leichter haben sich Melodien zu merken und es dann selber hören wenn was falsch ist. Bei der Tonleiter waren sie mir zu oft unsicher.
Außerdem war eine besser Mutivation gegeben weil sie dieses Stück dann mitspielen konnten auf der Probe und waren schon ganz neugierig auf das nächste Stück. Zudem findet sich die töne in jedem stück wieder. somit lernen sie die ja sowieso. den ansatz und die atemtechnik lernen sie auch zuerst bei den stücken. wenn wir aber alle uns einspielen nehme ich sie sofort dazu. auch so verlieren sie die angst sich zu blamieren. es wird nicht über sondern mit den leuten gelacht.
Dann gebe ich Neuanfängern die Lieder auf einer Cd mit nach Hause damit sie sich die Melodien schon mal einprägen können. Eine sagte mal zu mir ich höre sie immer beim einschlafen. Ein anderer sagte beim Autofahren.
Auf den Proben lasse ich sie die erlernten Stücke mitspielen. Bei dem einen oder anderen schiefen ton wird gelächelt um ihnen die angst zu nehmen vor den anderen. die anderen stücke stehen sie an den notenständern und drücke die töne mit um sich auch schon mal hier in die noten reinzufinden.
so nun zu den auftritten: ich nehme neuanfänger schon sehr früh mit. wenn sie 3 stücke können dürfen sie dabei sein.
die anderen stücke drehen sie die flöten weg und greifen einfach nur.
ich mache das aus dem grund damit sie schon mal einwenig die angst vor der bühne verlieren und in umzügen sich an das marschieren gewöhnen. zudem lernen sie dann auch weiterhin die musik dabei kennen.
nach dieser methode habe ich viele ausgebildet und ich hatte gute erfolge. nach 6 monaten waren die meisten soweit. das lag aber auch an den privaten proben bei mir zu hause.
außerdem habe ich großes verständnis bei anfängern für den einen oder anderen schiefen ton. die schon fertig ausgebildeten werden das schon überspielen. ich nehme die neuanfänger auch immer in die mitte des zuges damit das publikum es nicht so merkt.
wenn aber ein mitglied sich noch nicht bereit fühlt darf es auch gerne etwas länger brauchen. ich will ja keinen zu seinem glück zwingen.
Ich lebe also nach dem Motte: Schnelles Ziel verfolgen und den schiefen tönen dennoch den kampf ansagen.
Ich bin halt sehr einfach in der ausbildung und habe eine riesen geduld. vor allem mache ich alles aus spaß an der musik und vermittel es so auch an die anderen. mein ziel ist es auch das die flöten besser wie ich werden denn dann habe ich erst alles erreicht und kann mit stolz sagen: wieder eine die später weiter ausbilden kann.
!!!Musik verbindet!!!
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von martina am 15.03.2010 01:18Hallo,@ Trillerchen: so wie du das beschreibst machen wir das auch oder so ähnlich. Auch wir haben damit gute Erfolge erzielt..
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von fauwly am 15.03.2010 06:17Hallo Cronja !
Ganz grob dazu, wie es bei uns im Verein läuft:
Bei uns dauert die gesamte Ausbildung eines Musikers ca. drei Jahre.
Anschließend (nach entspr. Instrumentalunterricht, Vor- bzw. Jugendorchester)
Erfolgt der Einsatz im Senioren bzw. Stammorchester. Alles flankiert und abgesichert durch die sog. Lehrgänge D 1 / D 2 (Jugendorchester) D 2 / D 3 (Senioren- bzw. Stammorchester.)
Vorgruppe:
Vorgruppen in Form von Blockflöten- bzw. Spielgruppe (eine Art spielerisches heranführen an die Musik- hören, singen, tanzen, klatschen, malen, basteln, Rhythmus, Bewegungsabläufe usw.).
Dazwischen kann es sein, dass diese Kids an einem sog. E - Lehrgang teilnehmen (wenn denn von Verbänden angeboten wird).
Jugendorchester:
Anschl. Integration in das Jugendorchester/ Jugendspielmannszug – also in eine Art Vororchester in dem die eigentliche Ausbildung beginnt. Auch hier wird nochmal unterteilt nach Instrumentalunterricht und/ oder Gesamtorchesterproben. Hier versuchen wir die Kids auf die D 1 Prüfung vorzubereiten. Zumeist nimmt der jeweilige Jahrgang an einem solchen D 1 (D 2) Lehrgang teil. Hier wird eigenständige und Ausbildungsorientierte Musik bzw. Musikstücke erarbeitet. Vom Dino Hit und Zippel- Zappel Tanz bis hin zu anspruchsvolleren Werken der Kategorie: 1- 2. Das Jugendorchester ist ein eigenständiges Orchester, mit eigenen Auftritten, Literatur usw.
Alle Gruppen von Blockflöten-/ Spielgruppe, Jugendorchester (auch Gruppen daraus) etc. stellen sich regelmäßig bei Elternvorspielen vor und nehmen, wenn es sich ergibt, an Kleingruppenveranstaltungen teil.
Seniorenorchester:
Nach dem Jugendorchester erfolgt dann später die Integration ins Stammorchester.
Zusätzlich noch der Erwerb des D 2/ D 3 Zertifikates. Auch hier wird neben Register-
und Gesamtproben, der zu integrierende Nachwuchs im Instrumentalunterricht weiter geschult, um Werke des Stammorchesters zu erlernen.
Das sähe wie folgt aus:
Vorgruppe (Blockflöten-/ Spielgruppe) => Jugendorchester => Stammorchester
(Dazwischen neben Instrumentalunterricht noch D Lehrgänge)
Mir ist schon klar, dass viele Vereine ihren jugendlichen Nachwuchs (aufgrund fehlender Musiker/ Besetzung) dringend brauchen. Dabei versuchen so schnell es geht diese Kids (mit Märschen oder sonst etwas) fit zu machen. Dabei werden die Kids häufig stark konditioniert bzw. gedrillt und deren eigentliche musikalische Ausbildung war oder ist für die Katz.
Heißt auch, dass ein großer Teil dieser Kids irgendwann nicht wieder kommt und keine Lust mehr auf „Spielmannszug“ hat. Dazu werden sie mit Märschen gedrillt, die gehen bis zum g```, fis ``` oder sonst wie hoch heraus. Werden mit Rhythmen gequält, die sie nie beherrschen und lernen werden. Dabei gibt es reichlich Literatur für Kids und Jugendorchester.
Scheinbar sind in solchen Fällen Ausbilder und Verein zu faul - sich mit der Materie: „Literatur für Kinder“ zu beschäftigen. Hauptsache wir sind schnell spielfähig- egal um welchen Preis ! Jeder der sowas macht, macht sich mitschuldig am verheizen der Kids.
Diese Kids und Jugendlichen werden dem Verein schnell den Laufpass geben.
Solch einen Spagat durchzuführen ist sehr problematisch und kann eigentlich nur von jedem Verein -individuell - betrachtet und hinterfragt werden. Ebenso sind Lösungen von Verein A nicht auf Verein B umsetzbar- also nicht 1:1 umsetzbar von Verein zu Verein !
VG
http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"
Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von Cronja am 15.03.2010 09:30Hallo fauwly,
also wir haben das früher auch mit den Lehrgängen gemacht, wie gesagt unser 1. Vorstand ist Präsident im LV Bw.
Noten lernen bei uns auch alle. Wir fangen auch von Grund auf an.
Nur gibt es leider bei uns keinen Jugendspielmannszug.
Na dann liegen wir ja gar icht so schlecht im ausbilden. Unser Marschtrommler war jetzt 3 Jahre in Ausbildung. Fasching war er letztes und dieses Jahr dabei und ich muß schon sagen das er eine gute Ausbildung genossen hat. Er spielt super.
Nun kommt er zu den Aktiven und er freut sich drauf.
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von Cronja am 15.03.2010 09:32@Trillerchen
Hallo,
wie oft habt Ihr dann Probe in der Woche? Wenn Du es auch noch zuhause machst?
Re: Ausbildung von Flötenspieler
von fauwly am 15.03.2010 15:36@ cronja
Also dauert bei euch die Ausbildung auch ca. drei Jahre oder ist die Ausbildung eures Schlagwerkes eine Ausnahme ?
Schade, dass ihr keinen Jugendzug habt. Genau das kann zum Problem werden...... dieses Delta was sich ergibt ......von der Ausbildung direkt ins kalte Wasser und innerhalb kürzester Zeit Stücke erlernen, die die Lust verlieren lassen ....Folge .... man ist den Nachwuchs schnell los. Im Grunde verliert man schneller und eher Flötisten als Schlagwerker.
Ich weiß nicht, ob eine Flötistin, die seit einem Jahr dabei ist unbedingt in der Lage sein muss, ein Stück wie den Marsch "Regimentsgruß" zu spielen. Für Blasmusik ein tolles Werk für Spielmannszüge grausam, da wird wirklich nichts so gespielt wie es sein sollte - dazu Töne, die oberhalb von e``` liegen (fis```, g```, a``` usw.) alles einfach nur grausam, laut und elendig. Denke gerade darüber nach, wie Kids sowas rausbringen sollen ? Unverantwortlich !!
VG
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