Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
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Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von catt am 08.04.2011 11:10Hallo!
Ich hab heut mal eine Frage an alle Musikzüge, die auch viele junge Musiker haben.
- Wie klappt es bei euch, wenn diese "Kinder" in die Pubertät kommen???
- Habt ihr viele, die austreten, weil andere Interessen wichtiger werden?
- Wie sieht es mit der Übungsmoral aus?
- Gibt es Einschnitte in der musikalischen Entwicklung?
- Und vor allem....wie haltet ihr diese Gruppe bei Laune???
Ich freue mich auf zahlreiche Tipps und Tricks!!!
Lg Catt
Lg Carolin
Spielmannszug des Jägercorps Wunstorf von 1854 e.V. (bei Hannover)
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von picatschu am 08.04.2011 12:47Hallo!"
Ja das ist so eine Sache, die bei uns auch nicht ganz so rund läuft.
Wir versuchen immer, jede Meinung, jedes neue von unseren Kidds umzusetzen.
Bieten denen an ihre Freunde mitzubringen einfach nur zum zuhören, wer mag kann auch mitspielen.
Auch versuchen Wir unseren Kidds viel zu bieten, wie: Im Sommer grillen und Spiele spielen, wir übernachten in der Schule,wenn/ wo unsere Weihnachtsfeier stattfindet, Karneval sind wir schon Jahre in Koblenz, wo wir uns immer viele Gedanken machen was man mit den Kidds dort veranstallten kann.
Nun habe ich mir was überlegt zu Ostern, obs klappt keine Ahnung, aber wichtig ist das Ihr euren Kiddis euer vertrauen gebt, ihnen zuhört, wenn sie probleme haben, gebt ihnen die Möglichkeit selbst am Verein was zu ändern oder deren Meinung zu teilen wenn es sich machen lässt.
Dennoch ist das so, bettelt nicht nach, wenn eins eurer Kidds aufhören möchte, fragt vielleicht nur "Warum" sie gehen wollen und lasst sie dann gehen, gebt Ihnen mit auf dem Weg, dass Sie gerne wider herkommen dürfen, wenn sie den Wunsch haben dies zu tun.
Bei uns heisst es : Wir sind eine große Familie
Unsere Kidds helfen Kidds die Probleme haben mit dem Instrument zeigen sich gegenseitig Tricks und Kniffe.
Da wir nach Zahlen spielen, kann sich jedes unserer Kidds gerne mal selbst ein Lied aufschreiben und wir versuchen dann diese Lieder zu spielen und nehmen sie dann auch im Programm auf, wenns gut klappt.
Ich denke mehr kann man nicht tun um sie zu halten, aussnahmen bestätigen die Regel!" Viel Glück
Gut Spiel Wünscht Nicole
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von stefan1812 am 12.04.2011 21:14Hallo!
Das ist mit Jugend wohl nun einmal so! Die Jungen sind flügge geworden oder fallen aus dem Nest!
Nach sieben Jahren Klavierunterricht und ein Jahr Orgelunterricht waren meine Interessen auch schon mal woanders. Und mit der Ausbildung war dann erst mal Schluss mit der Musik; die kam dann nur noch aus dem Radio oder aus dem Kassettenrecorder. Es hat lange gedauert, bis ich dann wieder die Muse hatte, intensiv ein Instrument, sogar öffentlich in einem Verein, zu spielen. Heute fällt es mir auch leichter, die Zeit dafür zu nehmen, weil ich große Lust dazu habe Musik zu machen und Jugendarbeit zu leisten, und ...... einen Ausgleich braucht ja eben jeder.
So ist es für mich verständlich, wenn einige von den Kids der Musik den Rücken kehren. Dafür gibt es aber eben auch den früh geförderten Nachwuchs und die Jugendlichen, die dabei bleiben, mitmachen und wichtige Posten im Spielmannszug übernehmen. Das ist der Kreislauf in einem Verein mit Kindern und Jugendlichen. Denn wer gezwungen wird, kommt natürlich nicht mehr freiwillig! (logisch) Dann halten sich die Lust und die Motivation in Grenzen. Man kann merken, wer Ausreden erfindet, um abwesend sein zu können.
Da ist uns die „offene“ Variante lieber, bei der mit auf einer Vertrauensbasis gesprochenen Worten klargestellt wird, womit wir rechnen müssen. Damit können wir kalkulieren und planen; aber nicht mit den Mitgliedern, die kurzfristig einen Termin absagen und deren holprige Entschuldigung zur Farce wird.
Wir versuchen die Mitglieder, die sich engagieren, mit neuen Instrumenten zu fördern oder mit zu besetzenden Posten im Verein zu motivieren. Andere werden gezielt angesprochen und es wird versucht, auch deren Anmerkungen und Wünschen entgegen zu kommen. So führen wir auch Einzelunterrichte zu hause durch oder versuchen in Workshops dem musikalischen Drang nach Neuem oder Anderem so viel Spielraum zu geben, wie möglich. Jeder sollte seine Vorstellung ein Instrument zu spielen testen und ausleben können. So kann jeder sein Verhältnis zur selbst gespielten Musik ausloten und für sich eine Richtung und Intensität festlegen. Und eben auch da kristallisiert sich schnell heraus, wer es noch nach Jahren ernst mit der Spielmanns-Musik meint.
Es bleibt uns somit immer ein harter Kern erhalten. Unsere Aufgabe in der Jugendarbeit bleibt stets eine neue Herausforderung und die gespielte Musik das erfolgreiche Ergebnis, die Bestätigung und Belohnung für unsere Bemühungen den Jugendlichen und Kindern „spielerisch“ das soziale Miteinander zu vermitteln, eben so, wie in einer großen Familie.
Gruß
Stefan
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von Blueman am 14.04.2011 17:06bei uns klappt das ganz gut wir bestehen ja eigentlich auch fast nur aus jugendlichen :)
man muss einfach modern sein, der jugend viel bieten und damit meine ich nicht irgendwelche spiele sondern aufregende auftritte, nicht nur auf schützenfesten sondern auch mal auf taptoes und wettkämpfen, ihnen ein ziel geben was sie verfolgen können
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von stefan1812 am 14.04.2011 22:24Hi!
Ja, nach Blueman´s´Meinung liegen wir dann ja schon ganz richtig.
Ich glaube unsere festen Auftritte überregional, die sich jedes Jahr bei großen Events wiederholen sind ebenso ein Ziel für unsere Kids, wie das Erreichen eines Ausbilderposten´s oder die Mitarbeit in einem Gremium der Musiksparten!
Gruß Stefan
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von picatschu am 14.04.2011 22:28Kukuck!"
Na ja, ob es unbedingt Wettkämpfe sind oder sein müssen, glaube ich nicht.
Aber Märsche und Vereinsfreundschaften schätze ich sehr, Jugendliche sind meiner Meinung nach
zickik, vorlaut usw. aber auch hilfsbereit und lernen auch von einander wie miteinander.
Es ist nur schwer die Waage zu halten. Aber jeder hat seine eigene Meinung.
Lg Nicole
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von stickx am 14.04.2011 22:42Hallo zusammen,
meiner Erfahrung nach muss man die "JUGEND" immer integrieren und ihnen das Gefühl geben, dass sie ein Teil des ganzen sind.
Da jugendliche ALLES was ältere Semester machen "uncool" finden ist es wichtig, dass diese auf die jugen Musiker zugeht.
Ebenfalls habe ich gute Resultate damit erzielt immer wieder etwas neues zu testen und die jugend nach ihrer Meinung zu fragen.
Nicht vergessen die jugen Musiker von heute, sind die alten Hasen von morgen
In diesem Sinne
liebe Grüße an alle.
Re: Wenn Musik"kinder" in die Pubertät kommen...
von stefan1812 am 15.04.2011 23:20Hallo Stickx!
Bei uns ist das anders mit dem Uncoolen; die Kids und Jugendlichen gucken sich gerne etwas von den leicht "älteren Semestern" ab, was das Instrumentenspielen und Leiten von Musiksparten angeht. Die Lieder sind bei uns eh modern und zeitgemäß, zum größten Teil mit flotten lateinamerikischen Rhythmen gespielt. Das Integrieren ins Ganze des Spielmannszuges erreichen wir durch das Vertrauen in die jugendliche Führung der Musiksparten und die Mitsprache von Jugendgruppenleitern und Jugendsprechern sogar im Vereinsvorstand.
Neue Liedvorschläge und auch neue Rhythmen in der Drumline, sowie Choreographien und Marschbewegungen werden von unseren Jugendlichen, unseren Kids und von den Musikleitern vorgeschlagen. Auch Vereinsfeierlichkeiten werden von unseren jungen Spielern mit organisiert und durchführt.
Uncool finden wir es dann, wenn es einige unter den Kids gibt, die keine Lust haben, sich so zu integrieren, um die Gemeinschaft zu stärken. Aber von denen gibt es allerdings nicht mehr viele.
Und so klappt es bei uns ganz gut mit der Jugendarbeit, darauf sind wir stolz!!
Gruß
Stefan