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Re: traditionelles Spielmannswesen
von Monti83 am 18.10.2009 14:57Ich glaube nicht, dass einer dem anderen vorschreiben sollte, wie ein Spielmannszug sich verhalten sollte, um sich Spielmannszug nennen zu können! Da geht die Diskussion in eine falsche Richtung. Ich finde es legitim, wenn ein Spielmannszug sich in die Richtung eines Orchesters entwickelt - mit allem, was das bedeutet. Denn das ist probeintensiver (wenn es gescheit klingen soll) und auch kostenintensiver. Mehr Instrumente bedeutet gleichzeitig auch mehr Flexibilität der Musiker - mit anderen Worten mehr Professionalität.
Ich schließe für mich so etwas aus, weil mein Hobby eben das bleiben soll, was es ist - mein Hobby! Dabei ist es keinesfalls so, dass wir nur weil wir eher traditionell unterwegs sind, unmusikalischer sind! Mit Sopran 1 +2, Alt, Tenor und Diiskant sind wir stimmlich bestens ausgestattet.
Die musikalische Ausrichtung eines Vereines sollte jedem selbst überlassen sein. Bei einem anderen Thema habe ich da eine eindeutigere Meinung. Bei Auftritten oder generell in Uniform muss das Bild des Vereines passen. Kein militärischer Drill, aber Benehmen muss sein! Ich finde, es gibt nix schlimmeres als Vereine, die sich wie eine Hammelherde präsentieren! Da sollten wir uns allerdings alle einig sein - so unterschiedlich die Ausrichtung der Vereine sein mag.
AntwortenRe: traditionelles Spielmannswesen
von Monti83 am 07.10.2009 18:06Hallo zusammen,
also ich finde das Thema sehr interessant und wichtig, empfinde es in der Praxis bei uns im Verein aber auch als gewissen Spagat.
Wir legen in der Außenwirkung schon viel Wert auf Disziplin. Die Uniformordnung ist klar geregelt, während des Marschierens in Festzügen werden die Reihen eingehalten (was wir im Sommer auch explizit üben), beim Bühnenspiel werden die Flöten gleichzeitig hoch genommen und möglichst gerade gehalten! Das sind Grundprinzipien, die meiner Meinung nach jedes Tambourkorps einhalten sollten, weil alles andere einfach unmöglich aussieht!
Was unser Repertoire angeht, so sind wir hauptsächlich mit traditionellen Märschen ausgestattet, aber wir versuchen auch modernere Stücke einzuüben, damit wir auch unseren Jugendlichen etwas Neues bieten. Allerdings spielen wir auch, wenn es das denn gibt, in traditioneller Besetzung. So etwas wie ein Marimbaphon haben wir also nicht.
Diese Ausrichtung des Vereines klappt bei uns sehr gut. Ein Grundmaß an Disziplin muss einfach sein, aber gleichzeitig muss man Neuerungen gegenüber durchaus aufgeschlossen sein. Aber das entscheidet ja jeder Verein für sich.
Grüße, Alex
Tambourkorps Sundern 1927
von Monti83 am 15.06.2009 23:06Hallo zusammen,
dann will ich auch mal etwas zu "meinem" Verein sagen!
Sundern liegt im Sauerland in NRW und hat mit allen Dörfern zusammen ca. 30.000 Einwohner. Im Stadtgebiet gibt es 16 musizierende Vereine - man kann also durchaus von einer ziemlich musikalischen Stadt sprechen.
Unser Verein wurde 1927 gegründet und ist das Resultat eines Zusammenschlusses von zwei eigentlich miteinander rivalisierenden Spielmannszügen im Anschluss des Besuches eines Wettstreites.
Zurzeit sind wir 41 aktive Spielleute und haben zusätzlich dazu noch 15 Kinder und Jugendliche in der Ausbildung. Zusammen mit den passiven Mitgliedern gehören unserem Verein ca. 250 Mitglieder an. Unser Repertoire besteht hauptsächlich aus traditionellen Straßenmärschen, aber auch aus konzertanten Märschen, Stimmungsliedern, Samba und Swing. Unsere Instrumente und Stimmen sind Sopran 1, Sopran 2, Alt, Tenor, Lyra, Paradetrommel, kleine Trommel, Pauken, Becken, Klanghölzer und Tambourin - eben ganz normal. Wir spielen an 4 Schützenfesten und auch sonst bei vielen Veranstaltungen in und um Sundern. Selbstverständlich haben wir im Laufe eines Jahres auch einige außermusikalische Aktivitäten....
So viel in aller Kürze zum Tambourkorps Sundern. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann schaut doch einfach bei uns im Web vorbei. www.tambourkorps-sundern.de
Viele Grüße,
Alexander