Marimba zu leise?

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claudia

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Marimba zu leise?

von claudia am 16.08.2010 14:57

hey,
wir haben in unserem Spielmannszug ein Problem mit dem Marimbaphon.
Nach langer Überredungskunst haben wir in unserem Spielmannszug auch ein Marching Marimbaphon kaufen können, was ich jetzt spiele. In unseren Proben klang es super und wir waren hellauf begeisterst.
Nach unserem ersten Auftritt wurde mir von unseren Schützen gesagt, dass man mich gar nicht bzw. kaum hören konnte im Zelt.
Kann es an den Schlägeln liegen? Spiele zur Zeit mit sehr harten Gummischlägeln. Weiß nicht welche Härte sie haben...waren gebraucht bei dem Marimba dabei. Habe schon gedacht, dass die garnumwickelten Schlägel im Zelt vll. besser durch kommen.
Könnte es vielleicht doch an der Spielweise liegen? Ich kann auf jeden Fall sagen, das ich nicht zu sanft "draufhaue".
Haben leider keinerlei Erfahrung, musste mir auch alles selber beibringen. Also falls ihr mir helfen könnt bitte ich um eine Antwort.

Liebe Grüße

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Schnappy

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Re: Marimba zu leise?

von Schnappy am 16.08.2010 15:15

Was sagt Euer Stabführer dazu ?

Erfahrungsgemäß haben die meisten gar keine Ahnung über die Klangbreite bzw. Volumen dieser Instrumente. Deswegen würde ich mich von ein paar "Schützen" nicht verunsichern lassen.

Im Festzug solltest du vllt. generell harte Schlägel nehmen. Durch das "draussen" geht ansonsten viel verloren. Im Festzelt ehe mittelharte.

Sing, Flöte, dein Gebet der Lust! Das ist des Lebens heiliger Sinn.

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claudia

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Re: Marimba zu leise?

von claudia am 16.08.2010 16:42

wir bzw. unser stabführer vermuten auch, dass die schützen einfach keine ahnung haben. es ist ja auch eher ein hintergrund instrument.
naja mal schauen wie es auf anderen festen ist.
könnt ihr mir vielleicht ein gutes lehrbuch empfehlen? möchte gerne noch mit 4 schlägeln spielen können...aber ohne hilfe habe ich es noch nicht hinbekommen.

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claudia

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Re: Marimba zu leise?

von claudia am 16.08.2010 16:47

achja die bücher sollten bitte auf deutsch sein

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fauwly

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Re: Marimba zu leise?

von fauwly am 16.08.2010 17:18

Hallöle !

Das Klangbild und Klangempfinden hängt von vielen Kriterien ab ... die Spieltechnik, also Handsatz/ Handsätze... auch treffen der Klangplatte(n) ..... Umgebung (Akustik/ Raum/ u. U. Temperaturen)... Gehör des betrunkenen Schützenbruders bzw. Zuhörer als Maßstab ist ungeeignet :D
Spielt man unter freiem Himmel oder in einem muffig, stinkenden Festzelt :D, kann man mit dem Härtegrad eines Schlägels probieren, dazu etwas mehr Kraft aufwenden (zuhauen :cool:) ...

Aber worum geht es genau ? .... Deshalb Hintergrund !

Das Marimbaphon (Marimba) ist größer als ein Xylophon. Dabei bewegt es sich (grundsätzlich) in der tieferen Lage (von der Bass- und Tenorlage bis zur Altlage) und hat den größeren Tonumfang. Das Marimba ist also eine Art Xylophon mit Resonatoren – eben ein fetter Holzklinger – das eine Oktave tiefer ist als das Xylophon.

Seine Aufgaben erfüllt das Marimba in der mittleren und tiefen Lage !!!! Nicht unbedingt im Bereich "Cantus" (Melodie). Alles andere ist im seriösen Spielleutebereich dummes Zeug !! (.... suche gerade ein Spielstück für Spielleute, wo das Marimba melodieführend ist und nicht als reines Begleitinstrument fungiert ... finde nur nix .... da kann in anderen Foren oder Beiträgen geschrieben werden was will .... außer irgendwelchen Einwürfen oder kurzzeitigen Verdoppelungen gibts nichts)
Aufgrund des weicheren Holzes der Klangstäbe, die noch dazu dünner sind als beim Xylophon, klingt das Marimbaphon viel weicher, dunkler, voller und leiser. Das Marimba ist, im Spielleutebereich, nicht als Melodienstrument gedacht sondern eher für den, wie bereits o. g., im Bereich Bass/ Harmonie/ Begleitung !

SchlagzeugspielerInnen verwenden eine große Vielfalt an Schlägeln. Für das Marimbaphon werden weichere Schlägel als für das Xylophon verwendet (auch weil die Klangstäbe der Marimba empfindlicher sind).

In der Regel wird nach 3 Härtegraden eingeteilt: weich, mittel und hart.
Die Köpfe sind aus Gummi, Holz oder Kunststoff und normalerweise mit Garn umwickelt.

siehe hierzu auch: http://spielmannszugcom.de/forum/t.7174380-schlgelauswahl_bei_stabspielen.html

Der Klang ist abhängig vom Durchmesser des Schlägelkopfes und von der Härte der Schlägel- Merke: je härter der Schlägel, umso mehr höhere Teiltöne werden zum Klingen gebracht, wodurch der Klang heller, härter und schriller wird (in den tiefen Lagen wird der Klang so hart, dass die Tonhöhe kaum zu erfassen ist). Weiche Schlägel dämpfen die höheren Teiltöne ab, der Klang wird etwas dunkler, weicher, sanfter und runder (in den Höhen aber dumpf und die Tonhöhe ist schwer erfassbar).

Also .. was Dir irgendwelche betrunkenen und musikalisch schlecht ausgebildete Schützen, Laien/ Amateure oder sonstige Experten versuchen zu erzählen .... ist einfach dummes Zeug- Als wenn ein Streichbass in einem sinfonischen Orchestser Trompeten erstzen würde ...... tztztztztz

... ich würde mal sagen, dass Dein Stabführer richtig liegt mit seiner Meinung ..... :D:D

Anmerkung: Es geht hier um klassische Stabspiele- kein "Marching- Zeugs"!

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2010 11:10.

stefan1812

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Re: Marimba zu leise?

von stefan1812 am 16.08.2010 17:20

Hallo!

Heute haben wir in unserem Spielmannszug 2 Marimbas. Zu Anfang hatten wir auch nur eine Marimba, und in der Begleitung der Marchingbells und der Flöten klangen die einzelnen Lieder abgerundeter und mit vollerem Klang. Einige Mitglieder meinten trotzdem, das Instrument nicht zu hören oder nur zu leise, aber das Instrument ist im Spielmannszug ein Begleitinstrument und unterstützt die Melodie mit einer zweiten Stimme oder in den tieferen Tonlagen. Wer das Instrument kennt, weiß den Klang zu schätzen und weiß auch, wie es zu hören sein muß! Auch der Einsatzort im Spielmannszug ist nicht ohne Bedeutung; neben den hellen Flöten und den lauten Marchingbells hat die Marimba es schwer sich durchzusetzen. Mit zwei Marimbas spielen wir teilweise auch die Melodie und dann sind die gut rauszuhören, manchmal schon etwas zu viel, für meinen Geschmack. Die Akustik im Zelt verführt die Drummer meist zu weniger Dynamik, als mehr zur Lautstärke, und dann ist die Marimba oft selbst von den Spielern kaum zu hören. Wenn es die Musikleitung erlaubt, spielen wir auch schon mal eine Oktave höher, dann kommt der Ton heller, das ist aber auch nicht mein Fall.
Zudem verändert auch die Temperatur den Klang, so das man dann auch mal die Schlägel wechseln sollte. Im Sommer können auch schon mal härtere Schlägel zum Einsatz kommen, je nach Musikstück und Vorgabe. Bei kälteren Temperaturen sind die etwas weicheren(medium) besser, weil dann das Klangholz härter ist. Ich selbst spiele die Marimba seit 5 Jahren und hatte am Anfang auch meine Erfahrungen zu machen. Um das Klangvolumen voll auszuschöpfen ist es ganz wichtig, die Klangplatte genau über dem Resonanzkörper zu schlagen, dann ist das Marimbaphon auf jeden Fall auch gut als Marimba zu hören.

Gruß Stefan

www.spielmannszug-feuerwehr-ihlow.de

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.08.2010 17:24.

claudia

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Re: Marimba zu leise?

von claudia am 16.08.2010 17:30

danke....hätte nicht mit so schnellen, hilfreichen antworten gerechnet

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fauwly

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Re: Marimba zu leise?

von fauwly am 16.08.2010 17:36

@ claudia

bevor Du es mit vier Sticks versuchst, versuche einen richtigen und korrekten Handsatz (auch Rudiments- Arm-, Handbewegung, Disposition des Körpers) mit zwei Sticks zu bekommen. Alles andere ist eigentlich erstmal nur fun und brauchste im Marimba- Spielleute- Bereich eher nicht. Beim Xylo/ Vibra/ Marimba- Soli sieht es da anders aus. Diese solistischen Werke sind bedeutend schwieriger, als das, was Spielleutegruppen gemeinhin so spielen (ist nun mal so) und kennen. Hier ein Beispiel für ein klassisches Marimba Solo (Quelle: Manfred Menke): http://www.manfred-menke.de/ARCHIV/Noten/PDF/EchoesFromTheLivesBefore.pdf Da würden sich, u. U., vier sticks schon lohnen :D
Für alle "4 Sticks (Marimba-) Freaks" sei das Stück "Two Mexican Dances" von Gordon Stout empfohlen !:D:D

Bücher sind schon Mangelware. Klar, Du bekommst sauviel aus dem anglo - amerikanischen Bereich ..... heißt ? Richtig ! In englischer Sprache. Es gibt aber ein Werk von Henk Mennens, Verlag DMP, Preis 15,50 EURO, in deutscher Sprache, ca. 90 Seiten. Bestens geeignet für ALLE Stabspiele ! Als Alternative ginge auch: DE HASKE SCHULE FÜR MALLETS (Band 1- 3), Instrumentenschule mit Übungs- CD, von Gert Bomhof, Preis 18 EURO/ Band

Allerdings als Autodidakt würde ich es nicht machen. Besorge Dir (über Verbände, Musikschulen etc.) kompetente Hilfe und Unterstützung !!!! Ansonsten musiziert / spielt man wie ein Heinzelmännchen, man kann vieles aber nichts (irgendwie) richtig.8-(

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.08.2010 19:33.

Schnappy

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Re: Marimba zu leise?

von Schnappy am 16.08.2010 21:00

lach Fawly..............und davon gibt es jede menge .......

Aber recht hast Du schon. Flöten werden geschult ohne Ende......aber die Mallets bleiben meist auf der strecke.

Sing, Flöte, dein Gebet der Lust! Das ist des Lebens heiliger Sinn.

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Cora

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Re: Marimba zu leise?

von Cora am 17.11.2010 21:16

Hey, wir haben zwar kein Marching-Marimba aber ein normales für unsere Big Band, dort spiele ich es auch....

Interessant ist der Beitrag von fauwly mit dem Hinweis auf das Solo-Stück von Manfred Menke, dies ist nämlich mein Marimba-Lehrer im Musikstudium und ich muss wirklich sagen, seine Stücke für das Marimba, ob mit 2- oder 4 Mallets sind klasse und auch ich habe bei ihm erst einmal die Grundhaltungen, d.h. Körper, Handhaltung etc. mit 2 Mallets gelernt und nachdem ich dieses wirklich drauf hatte. bin ich auf 4. Mallets umgestiegen, macht natürlich noch mehr Spaß.....
Im Verein bin ich derzeit dabei, einer anderen Spielerin dieses Instrument näher zu bringen. Sie kommt aus unserem Flötenregister und fängt daher am Marimba von ganz vorne an....d.h. erstmal mit 2. Schlegeln und ich mache es bei ihr ähnlich, wie Manfred Menke mit mir.

Sprich, ich muss fauwly recht geben, dass man erst mit 2. Schlegeln spielen lernen sollte und zwar richtig um dann diese Kenntnisse weiter aus zubauen und auf 4. Schlegel zu erweitern....da taucht dann das erste Problem auf, welcher Griff für den Spieler am Besten ist....

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2010 21:17.

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