Alkohol im Spielmannszug

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Trillerchen

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Re: Alkohol im Spielmannszug

von Trillerchen am 08.03.2010 22:46

naja wonky klar ist es das einfachste sich an die gesetzte zu halten.
aber wie war es in deiner jugend??? ich meine ich kenne es noch gut das bei uns damals schon jeder mal mit alk in kontakt kam, ob wir nun alt genug waren oder nicht.
ich wollte einfach nur damit gesagt haben das genau das verbotene spaß macht. weißt du wie sich die jugend privat verhält??? klar steht die musik im vordergrund aber gehört da nicht auch das soziale leben mit dabei???

weißt du ich stelle mir das nun bei euch so vor.
ihr geb obacht das die jugend nichts zu trinken bekommt. gut aber es fängt ja schon damit an das 16 jährige bier und weinhaltige getränke verzehren dürfen.
obwohl ich darin auch noch nie einen sinn gesehen habe. ich meine dann kaufe ich mir als 16 jähriger mal so lecker weinchen der sogar so manchen erwachsenen sofort umhaut. aber egal.
so nun sind eure leute 18 und trinken dann mit. entweder haben sie es bis dahin heimlich getan und bleiben stehen, oder aber sie hatten bis dato noch keinen alk und können dann nicht damit umgehen. welcher 18 jähriger lässt sich dann sagen das nun reicht.

es ist halt allgemein ein schwieriges thema. ich glaube wie man es macht macht es eh verkehrt. wichtig finde ich nur die jugend über alk und die folgen aufzuklären und da kann man leider nicht früh genug mit anfangen. die gesellschaft zwingt ja unsere jugendlichen schneller erwachsen werden zu lassen. ich glaube das ist das eigentliche problem. wir waren noch lange kind. während ich noch mit puppen spielte liegen diese kinder heute schon auf den spielplätzen mit ner flasche in der ecke. was haben wir also aus unserer jugend gemacht. wir haben ihnen die kindheit gestohlen. und nun beklagen wir uns über die folgen.
ich versuche der jugend zu zeigen was werte, respekt und soziales verhalten ist. mir ist auch egal das ich manchmal dadurch als moralapostel gelte. ich finde es ist unsere pflicht sie in das leben zu begleiten.

aber es gibt auch genug vereine die ich schon erlebt habe die viel diziplin in ihren reihen haben. dazu gehören oft die drumcorps ( ich meine das weil dort eine super vereinsdiziplin herrscht). sie legen auf alles wert, aber wehe wenn sie losgelassen werden in die verdiente freizeit. da ist alk noch das harmloseste.

außerdem gibt es auch genug vereine wo die erwachsenen sich auch unter aller s... benehmen. stehen schwankend an der theke und benehmen sich wie die wilden. diese halte ich wirklich für ein schlechtes vorbild.

leider habe ich schon in allen richtungen einiges gesehen oder erlebt. was ist da richtig was falsch??? wie kann man der jugend helfen??? manchmal stehe ich sprachlos daneben und verstehe ich nicht was zu tun ist.

in meiner kindheit wurde auch immer getrunken. ich war auch bei vielen festen dabei. geschadet hat es mir nie. ich habe mir eher meinen kopf dazu gemacht das ich wie manche nicht enden will und wie manche sein möchte wenn ich groß bin.

!!!Musik verbindet!!!

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5stroke

44, Männlich

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Beiträge: 83

Re: Alkohol im Spielmannszug

von 5stroke am 09.03.2010 06:53

Ich denke im Vereinsrahmen muss man sich gar nicht so sehr viele Gedanken über das "wie gehe ich mit Alkohol um" machen.

Zum einen regelt das Jugendschutzgesetz die grundsätzlichen Dinge sehr genau. Nichtbefolgung zieht heftige Konsequenzen nach sich (und das für die Aufsichtsführenden!) und Punkt. Für alle Kinder und Jugendliche, die unter dieses Gesetz fallen, gibts also klare Regeln ohne Spielraum.

Um nicht nur von Gesetzeswegen verbieten zu müssen, ist Aufklärungsarbeit natürlich extrem wichtig. Drüber reden, was Alkohol anrichten kann ... wie er zum (dauerhaften) Problem werden kann ... was die gesellschaftlichen Konsequenzen sind ... immer wieder reden. Da gibt es sicher Unterstützung bei Jugendämtern bzw. Polizei etc.

Ich finde die Einstellung, die Wonky beschrieben hat sehr gut. Wir handhaben das bei uns auch so.

Was Ü18 angeht:
Wenn jemand zu viel über den Durst getrunken hat, meine ich, sollte man ihn darauf ansprechen. Dem Menschen klarmacheen, dass es nicht lustig ist, keine Kontrolle mehr über sich zun haben.
Natürlich kann man so jemandem nicht verbieten, was zu trinken. Aber es sollte niemandem egal sein, was der andere da tut. Hat ja auch was mit Kameradschaft zu tun ... und irgendwann kapiert derjenige welcher vielleicht auch, dass die Bitte, heute nichts mehr zu trinken, nichts mit Spießerei oder Spaßbremserei zu tun hat ...

Ich denke (regelmäßiges) Reden über mögliche Folgen von Alkoholkonsum (und zwar miteinander reden - keinen halbjährlichen Vortrag halten) bringt ne ganze Menge ...

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fauwly

-, Männlich

  Instrumentenwart(in)

Beiträge: 480

Re: Alkohol im Spielmannszug

von fauwly am 09.03.2010 07:05

Hallöle !

Alles WENN und ABER hilft eigentlich nichts, wenn nicht bestimmte Werte, Dinge oder Präventionen- in einem Verein- gelebt werden. Nachfolgend kann der Begriff Sportverein durch den Begriff Spielmannszug/ Spielleutegruppe/ Orchetser etc. ersetzt werden. Es gelten immer die gleichen Rahmenbedingungen für Vereine !

Jetzt hier nur abzufragen wie macht ihr das, wie machen wir das, ist zwar recht nett- was aber tun wir oder besser welche Konsequenzen soll - wer - wie - ziehen - und wie sieht meine/ unsere Prävention aus ??

Dann noch die Frage ... ja, wer im Verein übernimmt denn nun die Aufsichtspflicht bei Partys, Reisen, Veranstaltungen etc. ?? Wer ist verantwortlich ?

Provokativ:
Wenn etwas passiert, was dann ? Ich möchte nicht dem Elternteil unter die Augen treten und nach Erklärungen suchen.



10 Tipps für den Umgang mit Alkohol im Verein/Sportverein
Wie kann sich Ihr Verein/ Sportverein seiner Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen stellen? Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol in Ihrem Verein aussehen? Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen, helfen Sie mit, Ihre jungen Vereinsmitglieder vor einer Gefährdung durch Alkohol zu schützen.

1. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
Denken Sie daran, dass Sie ein Vorbild für die Kinder und Jugendlichen sind! Verzichten Sie bei Sitzungen und während der Betreuung beim Sport auf Alkohol. Trinken Sie bei geselligen Veranstaltungen nur mäßig, noch besser: gar keinen Alkohol. Und bei Feiern mit Jugendlichen sollten Sie grundsätzlich nur alkoholfreie Getränke konsumieren.

2. Kein Alkohol bei Feiern mit Jugendlichen.
Bei Partys oder Festen mit Kindern und Jugendlichen sollte grundsätzlich kein Alkohol ausgeschenkt werden. Übrigens auch dann nicht, wenn den Jugendlichen Vereinsräume für eigene Feiern zur Verfügung gestellt werden.

3. Jugendschutzbestimmungen beachten.
Bitte beachten Sie bei allen Vereinsveranstaltungen konsequent das Jugendschutzgesetz, das u. a. den Ausschank von Alkohol an Jugendliche unter 16 Jahren verbietet. Ein Jugendschutzbeauftragter könnte für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sorgen. Nehmen Sie bereits bei der Ankündigung von Vereinsfesten (Plakate, Einladungen etc.) einen kurzen Hinweis auf die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes auf, bringen Sie auch am Eingang und beim Ausschank ein entsprechendes Plakat an.

4. Preisgestaltung beeinflussen.
Bieten Sie ein attraktives Angebot an alkoholfreien Getränken an, werben Sie dafür und setzen Sie sich dafür ein, dass auch im Vereinsheim mindestens ein alkoholfreies Getränk billiger ist als Bier oder Wein.

5. Auf Alkopops verzichten.
Alkopops (Limonadengetränke mit zum Teil hochprozentigen Alkohol) sind bei Jugendlichen inzwischen beliebt. Doch weil der süße Geschmack den Alkohol überdeckt, sind sie besonders gefährlich und haben deshalb im Sportverein nichts zu suchen.

6. Kein Gruppenzwang.
Bestärken Sie Jugendliche, die keinen Alkohol trinken wollen, in ihrem Verhalten.

7. Attraktives Programm aufstellen.Überlegen Sie sich für Ihre Vereinsveranstaltungen ein attraktives Programm, so dass niemand in Versuchung kommt, aus Langeweile Alkohol zu trinken. Gemeinsames Erleben und Spaß sollten im Vordergrund stehen – nicht gemeinsames Trinken.

8. Wetten, dass es auch ohne Alkohol geht?
Viele Vereine benötigen dringend die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken, auch von Bier. Versuchen Sie aber zum Beispiel zumindest bei Kinder- und Jugendwettkämpfen und -turnieren auf Alkohol zu verzichten. Wenn schon Bier ausgeschenkt wird, dann bitte alkoholfreies.

9. Mitspieler, Eltern und Betreuer sind Vorbilder.
Sie sollten deshalb – wie alle Erwachsenen – bei Wettkämpfen und Juniorenspielen am Spielfeldrand keinen Alkohol trinken.

10. Für Fahrer gilt: Null Promille!
Eltern stellen sich erfreulicherweise oft als Fahrerin oder Fahrer für junge Sportler zu Punktspielen oder Wettkämpfen zur Verfügung. Für sie gilt unbedingt: Hände weg vom Alkohol!

Übrigens: Wenn Sie diese oder weitere Regeln gemeinsam mit Eltern, Betreuern und Jugendlichen erarbeiten, steigen die Chancen, dass sie auch eingehalten werden.

Quelle: Deutsche Sportjugend und BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Weitere Infos zum Download hier:

http://www.bzga.de/pdf.php?id=30f2b9e9a71c186b87c5df8390942ad7

http://www.bzga.de/pdf.php?id=39954114e9d9afb85ae44648847c520f

und alles zusammengefasst hier:

http://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.03.2010 07:37.

stefan1812

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Re: Alkohol im Spielmannszug

von stefan1812 am 10.03.2010 09:58

Hallo!

In diesem Thread sind viele gute Tipps gegeben worden! Diese Ratschläge beherzigen wir bei uns im Verein. Allerdings gibt es immer wieder "Ausreißer". Unsere Mitglieder und ich sind der Meinung: wir machen aktiv Jugendarbeit in unserem Spielmannszug und da passen Alkohol und Jugend nicht zusammen! Wir wollen die "0-Promille". Egal ob auf Vereinsfesten oder bei Tagesfahrten, und bei Auftritten sowieso, solange die Kids im Mittelpunkt stehen, und das sind sie nun einmal in unserem Spielmannszug, werden wir kontinuierlich die "0-Promille" fordern und durchsetzen. Wer mit dieser Regelung nicht leben kann, sollte sich unsere Spielvereinigung nicht anschliessen!

Gruß Stefan

www.spielmannszug-feuerwehr-ihlow.de

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stefan1812

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Beiträge: 182

Re: Alkohol im Spielmannszug

von stefan1812 am 13.03.2010 15:03

Hallo!
Hier etwas zum Nachdenken:

Schönen Gruß aus unserer Gesellschaft

Habe ich schon die grandiose Mitteilung gemacht, daß ich zurzeit keinen Alkohol trinke?

Angefangen hat es am Aschermittwoch, denn in diesem Jahr war auch bei Gottlosen verstärkt der Trend zu bemerken, „mal die Fastenzeit durchzuziehen“. Also über Karneval noch mal richtig gekübelt, und dann Abstinenz.

Während der ersten Tage ließ sich abends eine gewisse Nervosität diagnostizieren, welche die Frage nahe legte: Bereits Sucht oder einfach nur Langeweile, weil man nach vollbrachtem Tagwerk nicht wie gewohnt ein Fläschchen öffnen konnte? Macht nichts, trinken wir eben Wasser. Nach einiger Zeit wird das Wasser öde, gute Gespräche bei einem guten Glas Wasser wollen nicht so recht in Gang kommen, da machen wir uns doch einen Tee. Wer die Fähigkeit hat, sich gewissermaßen von außen zu beobachten, der wird zum Schluss gelangen, daß es das irgendwie nicht gewesen sein kann, sich abends einen Tee machen. Zuhause geht´s aber noch. Schwierig wird´s im Restaurant. Alle beugen sich über die Weinkarte, man selber hört sich „Apfelschorle“ sagen. Die Reaktionen der Tischgenossen und des Personals sind etwa so, als hätte man gesagt: „Bitte räumen Sie die Nebentische, ich habe offene Tbc“. Besorgte bis entsetzte Blicke. Krank? Alkoholiker? Leber? Migräne? Krebs? Alles gleichzeitig? Es folgt eine ziemlich routiniert vorgetragene Erklärungsskala von wegen in der Fastenzeit angefangen und sich total fit gefühlt und kein Sodbrennen mehr und morgens viel besser ausgeschlafen und überhaupt.

Mitleidiges Lächeln, der Wein wird bestellt. Ob man nicht mal probieren möchte? Auch keinen kleinen Schluck? Einen Spritzer ins Mineralwasser? Wie lange soll das jetzt so gehen?

Nach dem Essen wird „eine Grappa auffe Haus“ angeboten. Nein? Fernet? Cognac? Sonse was? Man gewöhnt sich relativ schnell daran, keinen Alkohol zu trinken. Man kann vor moralischer Siegerlaune kaum laufen, so fit ist man.

Der innere Schweinehund liegt deprimiert in der Ecke und traut sich keinen Mucks zu machen. Aber die anderen! Die ständigen Erklärungen! Die tief besorgten Blicke! Wie lange soll das jetzt so gehen? Keine Ahnung. Noch ´ne Apfelschorle.



Gruß Stefan

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stefan1812

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Beiträge: 182

Re: Alkohol im Spielmannszug

von stefan1812 am 13.03.2010 15:17

Ein bisschen viel Wahrheit, oder?

Volksdroge Nummer eins

Ich will nicht mehr stottern, stolpern, stumpfen. Und auch nicht mehr dabei zusehen müssen.


„Schnapslatte“ steht in großen Kreidebuchstaben auf dem Werbeschild einer Mannheimer Kneipe. Geworben wird für die Tatsache, dass dem, der bereits sechs Schnäpse gekippt hat, ein siebter gratis winkt. Wenige hundert Meter weiter hat eine kleine Eckspelunke das Ein-Euro-Prinzip für sich entdeckt: Alles gibt es für die eine Münze: Bier, Wein, Spirituosen. Man muss sehr nah an die verdunkelten Fenster herantreten, um zu erkennen, dass Menschen an den Tischen sitzen, bereits vormittags, während draußen die Frühlingssonne das Pflaster beleuchtet. Man hört nicht viel, die meisten schweigen. Trinken.
Am Kiosk stellt ein Mann seine leergetrunkene Bierflasche ab. Es ist zehn Uhr, die Studenten haben sich erst vor Kurzem aus den Betten geschält und traben in Richtung Universität. „Gibste mir noch eine?“ fragt er in Richtung Kioskverkäuferin. Die nickt und macht. Die eine Hand des Mannes ruht auf dem Griff eines Kinderwagens. Das Baby liegt, schläft. Der Mann schweigt, trinkt. Der Kinderwagenmorgenspaziergang macht Zwischenstopp. Einen langen Zwischenstopp. Vielleicht noch ein drittes?
Die Stimmung auf der Party war wohlig. Das Lagerfeuer sprühte knisternde Funken, die Trommeln gaben einen lebensbejahenden Beat, die Gespräche waren angenehm, nicht zu aufdringlich, sehr interessiert, die Menschen noch mehr. Es war warm, innen und außen. Die Hälfte der Anwesenden trank, die andere Hälfte trank nicht. Und Stunde um Stunde wurde der Graben tiefer. Unüberwindlicher. Ein friedlicher Abend unter friedfertigen Menschen, der in den Streit um eine Flasche Bier mündete. Um eine Flasche Bier. Angriffshaltung, Angriffsworte, Beleidigungen, Handgemenge, Aggression. Wegen einer Flasche Bier. Die, die nicht getrunken hatten, gingen. Auch ich.
Ich habe beschlossen zu gehen. Zu meiden. Diese Partys, auf die die Leute gehen, damit sie einen Grund zum Trinken haben. Gesellschaftsdroge Alkohol, immer am Start, selbstverständlich, unausweichlich auf jeder Party dabei. Früher war das mal lustig, anregend, kreativ. Man kam auf großartige Ideen, küsste plötzlich großartige Menschen, lag sich bierselig in den Armen und spürte die Welt in den Adern pochen. Das habe ich lange nicht erlebt. Der Griff zur Flasche ist zum Reflex geworden, das Resultat des Trinkens nur noch Lallen, unkontrollierte Motorik, Aggression, Stumpfheit, Erniedrigung. Selbsterniedrigung, Fähigkeitsbeschneidung, Betäubung. Selbstverletzung.
Offizielle Statistiken sprechen von etwa 40.000 Alkoholtoten in Deutschland jährlich. Der Alkohol tötet häufiger und systematisch, auch wenn der Körper nicht immer versagt. Alkohol tötet Seelen, er bricht Menschen, raubt Kraft, Lebensfreude und Selbstbestimmung. Es sind nicht nur die, die morgens um zehn schon mit der Schnapsflasche auf der Parkbank sitzen. Nicht nur die, die in der Fußgängerzone für die nächste Flasche Bier schnorren. Es sind 15jährige Schüler, 25jährige Studenten, 35jährige Akademiker. Schluck für Schluck. Alkohol wirkt langsam. Aber er wirkt.
Meinen letzten Absturz hatte ich Anfang dieses Jahres. Früher hat es noch Spaß gemacht, Kotzgeschichten zu erzählen, und, ja, es waren aufregende dabei. Das ändert nichts daran, dass sie immer schon erbärmlich waren und mit jeder Minute, jedem weiteren Gedanken erbärmlicher werden. Es war erbärmlich. Ich war erbärmlich. Heulend auf dem Weg nach Hause klingelte ich mitten in der Nacht meinen Mitbewohner aus dem Bett, der mich geduldig empfing, mir die Stiefel ausziehen musste, als ich längst ins Bett gestürzt war. Es war nicht der Alkohol, der mich in dieser Nacht umgehauen hatte, es war die Empfindung meiner Jämmerlichkeit. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich sie mir nicht verzeihen.
Und ich werde sie mir nicht mehr verzeihen. Ich habe genug, ich gehe, wende der Volksdroge Nr. 1 den Rücken zu und nicht mehr meine Lippen. Ich will nicht mehr stottern, stolpern, stumpfen. Und ich will auch nicht mehr Anderen beim stottern, stolpern, stumpfen zusehen müssen. Denn es schmerzt, intelligente und begabte, interessante und kreative Menschen dabei zu beobachten, wie sie Stunde für Stunde an Intelligenz und Kreativität verlieren, wie ihre Sätze stupide werden und ihre Gesichter dumpf, ihre Bewegungen unkontrolliert und sie im Ganzen hilflos begrenzt.
Ich will andere Partys. Mit Trommelsessions am Lagerfeuer. Nächte auf dem Spielplatz. Gitarren, Liederbücher und lautstarkes Schlagergegröle. Carcassone- und Ligretto-Battles bis zum frühen Morgen. Open-Air-Tanzen. Bäumeklettern. Kurzfilme drehen. Kochorgien. Mit Farbe und zehn Händen auf Quadratmetergroßen Leinwänden herumpantschen. Wasserbomben werfen. Spaß haben.
Ohne Alkohol! Es geht! Viel besser!



Gruß Stefan

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stefan1812

62, Männlich

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Re: Alkohol im Spielmannszug

von stefan1812 am 13.03.2010 16:17

Einige erschreckende Ausschnitte au einem anderen Forum:

20 Gründe keinen Alkohol zu trinken

Hier sind 20 Gründe, vom Alkohol lieber die Finger zu lassen. Obwohl der geringfügige Genuss von Alkohol nicht mit Volltrunkenheit gleichzusetzen ist, sind die nachfolgenden 20 Argumente möglicherweise Abschreckung genug, gleich gar nicht mit dem Trinken anzufangen:
1.) Alkohol ist ein primär ein Zellgift!
2.) Alkohol schädigt den Körper dauerhaft!
3.) Alkohol schädigt irreversibel, Schäden wie z.B. Leberzirrhose können nicht wieder rückgängig gemacht werden bzw. vollständig geheilt werden.
4.) Alkohol verleitet zur Sucht, d.h. durch regelmäßige Trunkenheit baut sich ein Suchtverhalten auf.
5.) Alkohol schädigt insbesondere bei jungen Leuten oder Jugendlichen die körperliche und geistige Entwicklung.
6.) Alkohol ist teuer. Obgleich Billigangebote existieren, ist Alkohol ein teures Laster bzw. eine teure Sucht.
7.) Alkohol nimmt dem Menschen die Möglichkeit, selbst und eigenständig Entscheidungen zu treffen.
8.) Alkohol schränkt den Menschen bei Tätigkeiten ein, z.B. ist kein Autofahren mehr möglich. Viele Dinge sind darüber hinaus qua Recht verboten.
9.) Alkohol macht aggressiv!
10.) Alkohol lässt die Wirklichkeit für den Trinkenden verschwinden, der Realitätsbezug verblasst mehr und mehr.
11.) Alkohol hat im Gegensatz zu anderen Genuss-, Rausch oder Suchtmitteln eine lange Fortwirkungsdauer, d.h. die Auswirkungen des Alkoholkonsums sind deutlich länger zu spüren als z.B. beim Genuss einer Zigarette.
12.) Alkohol verursacht (Kopf-)Schmerzen.
13.) Alkohol verringert bzw. streicht völlig den Versicherungsschutz, z.B. beim Autofahren, was zu enormen finanziellen Belastungen führen kann.
14.) Alkohol verringert die Erinnerungsfähigkeiten und belastet das Gedächtnis.
15.) Alkohol vermindert die Konzentrationsfähigkeit.
16.) Alkohol ist einer der häufigsten Todesursachen. So starben im Jahre 2003 40.000
Menschen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum.
17.) Alkohol erhöht das Krebsrisiko, insbesondere Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs und Brustkrebs.
18.) Alkoholkonsum verursacht jedes Jahr ungefähr 50.000 Unfälle auf bundesdeutschen Straßen, davon etwa knapp die Hälfte mit Personenschaden.
19.) Alkohol isoliert den Menschen von seinen Freunden, Bekannten und seiner Umgebung.
20.) Beim Begehen einer Straftat ist Alkoholmissbrauch trotz eingeschränkter Handlungsfähigkeit nicht immer eine Ausrede bzw. ein Haftverschonungsgrund. Der Mensch ist für sein tun verantwortlich, insbesondere dann, wenn er sich bewusst in einen betrunkenen Zustand versetzt.
Insgesamt wird deutlich, dass es wohl besser ist, die Finger vom Alkohol zu lassen, insbesondere der regelmäßige und übermäßige Konsum ist wie beschrieben schädlich und nicht zu empfehlen!


• FU on Thu, 12th Feb 2009 15:49
Ihr seid alle behinderte Spastis! “aalkohol is beste…”…ICH BRECH INS ESSEN WENN ICH DIE SCHEISSE HIER LESE!!!


• Igor on Tue, 3rd Mar 2009 03:02
ihr seid dumm, die Argumente sind gut, ich habe 2 Jahre starken Alkoholkonsums hinter mir, die Folgen waren riesig, meiner Leber geht es gar nicht gut. Leider versteht man es meistens erst dann wenn es zuspät ist, ich will nicht dass ihr denselben Fehler macht. Wenn sich langsam eure Haut gelb färbt, das weiße in den Augen gelb wird merkt ihr wie dumm es von euch war. Hört auf zu saufen, solange es nicht zuspät ist. Und an die Kinder die es noch vor sich haben, lasst es lieber ganz, es ist nicht cool zu saufen. Es ist cool Sport zu treiben, gesund zu leben und seinem Leben ohne Alkohol einen Sinn zu verleihen. Und wenn ihr dann so fit durch Sport seid dass ihr einem besoffenen der euch auf der Straße anmacht die Fresse zerschlägt versteht ihr das ihr die cooleren seid und nicht die die saufen.
Passt auf euch auf…


Auch in meinem Sinne

Gruß Stefan

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fauwly

-, Männlich

  Instrumentenwart(in)

Beiträge: 480

Re: Alkohol im Spielmannszug

von fauwly am 15.03.2010 10:28

Hallöle zusammen !

Ich würde gerne das Thema etwas ausweiten und folgendes fragen:

„Wie ist Euer Verständnis von Alkohol vor, in und nach einer Probe bzw. dem Instrumentalunterricht ?“ Nicht vor, während oder nach einem Auftritt.

Habe sehr viele Probenräume von innen gesehen und muss sagen, in jedem zweiten war irgendwo ein Kühlschrank bzw. Kühlschränke parat.

Die waren gefüllt mit vielen antialkoholischen Getränken und jeder Menge Bier
(auch Alkopops).

Alle - egal ob Jugendliche oder Erwachsene - hatten uneingeschränkten Zugriff auf diesen Kühlschrank/ diese Kühlschränke (vor, während und nach der Probe).

Auch jüngere Musiker griffen zur Flasche Bier ! Niemand hat das gestoppt oder versucht das zu unterbinden. Hinterfragt man das, bekommt man folgendes zuhören: „..... ist ja nicht mein Kind, ... ist alt genug und selber verantwortlich, eins geht ja wohl, wir waren früher nicht anders usw.“

Wie geht ihr damit um oder besser wie geht das bei Euch ? Vorausgesetzt ihr habt so einen dubiosen Kühlschrank in Eurem Probenraum !

VG

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

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flutino

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  Uniformwart(in)

Beiträge: 237

Re: Alkohol im Spielmannszug

von flutino am 15.03.2010 11:33

Hallöle

Ja, wir haben einen Kühlschrank in unserem Vereinsraum, gefüllt mit Cola,Limo und Wasser.und Süßwaren wie Twix, Mars, Kinderschokolade etc.......! Alkoholische Getränke gibt es NUR bei irgendwelchen Feiern des Vereins. Und das wie oben schonmal erwähnt ohne das Beisein der Eltern nur ab 18 Jahre, und das auch in Maßen......!
Vor, während und nach einer Probe hat es und gibt es bei uns keine alkoholische Getränke, auch nach einem Auftritt nicht !!! Sobald wir im "Dienste" unseres Orchesters unterwegs sind.....jibbet kein Alkohol....das gilt für jeden Aktiven aus unserem Verein.
@ Stefan......ich finde eure Haltung sehr sehr gut, wir sind auch mal ein Jugendspielmannszug gewesen, deswegen sind wir es von jeher so gewohnt und ist bei uns immernoch selbstverständlich das es kein Alkohol gibt.

Musik schafft Freu(n)de

Grüße aus Erftstadt
Deutscher Meister 2010 der BDMV :-)
Flutino

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2010 14:05.

stefan1812

62, Männlich

  Uniformwart(in)

Beiträge: 182

Re: Alkohol im Spielmannszug

von stefan1812 am 15.03.2010 13:04

Hallo!

Vielen Dank für die vielen offenen Meinungen! Wie Fauwly es ebenfalls bereits anmerkte, gibt es genug Erweiterungen und gute Beispiele (s.u.) aus dem Alltagsleben zu diesem Thema.
Da es bei uns ein Alkoholverbot gibt, besitzen wir auch keinen dubiosen Kühlschrank. Deshalb ist das Verständnis von Alkohol ist zu jeder Zeit und in jedem Zusammenhang mit unserem Spielmannszug gleich.
Aber solange unsere Gesellschaft über diese Thema geteilter Meinung in vielerlei Hinsicht einer sein wird, bleibt es immer auch ein Zankapfel in den Vereinsführungen und weit darüber hinaus:

Ein weiterer erschreckender Hinweis:

„Zwischen Alkohol und Gewalt besteht nachweislich ein enger Zusammenhang. Ein Viertel der „Rohheitsdelikte“ Körperverletzung, Raub, räuberische Erpressung und Nötigung in vielen Gemeinden werden von betrunkenen Tätern begangen. Dieser Anteil liegt laut Polizeistatistik bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 nur wenig niedriger.“


„Seit mehr als 30 Jahren gilt in den Sporthallen des Landkreises Leer ein striktes Alkoholverbot. Dennoch wurden in den vergangenen Jahrzehnten bei Sportveranstaltungen gerne Bier an Zuschauer ausgeschenkt. Die Kreisverwaltung drückte beide Augen zu. Erst in diesem Jahr wird strenger auf die Einhaltung dieser Verordnung geachtet - und schon ist der Aufschrei bei den Fußball-Vereinen groß.
Ob bei den Kreismeisterschaften in Landkreis oder den umliegenden Gemeinden - überall saßen Spieler, Funktionäre sowie Zuschauer sprichwörtlich auf dem Trockenen. Es gab zwar Bratwurst, Wasser, Cola oder Alkoholfreies Bier, doch damit konnten Umsatzrückgänge nicht verhindert werden. "Das Alkoholverbot haben wir deutlich in der Kasse gespürt", sagt etwa Pressewart Gerold van Hoorn vom TV Bunde. Die Rheiderländer sind seit 23 Jahren Ausrichter der Leeraner Kreismeisterschaften. Die Veranstaltung wurde in der vergangenen Woche in der BBS-Sporthalle durchgeführt. Bier wurde erstmals in der Geschichte dieses Turniers nicht ausgeschenkt. Wie hoch die Umsatzeinbußen des TV genau sind, wusste van Hoorn Montagmittag noch nicht. Erst am Abend war Vorstandssitzung, dort sollte abgerechnet werden. "Wir werden ein Gespräch mit dem Landkreis suchen", sagt van Hoorn.

Der Landkreis appelliert an die Vereine, an den ursprünglichen Sinn von Turnieren zu denken

Der Landkreis Leer wehrt sich gegen den Vorwurf, er wolle die Vereine mit den strengeren Überprüfungen bestrafen. "Das Verbot ist ja nicht neu, es wurde für die kreiseigenen Hallen in den 1970er Jahren eingeführt", sagt der stellvertretende Sprecher des Landkreises Leer. "Wir achten jetzt nur verstärkt darauf, ob es eingehalten wird."

„Nun hat sich auch der Fußballkreis Leer in die seit Tagen andauernde Diskussion um das "Bier-Verbot" bei Hallenturnieren eingeschaltet. In einem offenen Brief bezog der Vorstand Stellung und zeigte Verständnis für die betroffenen Vereine, die in diesem Winter erstmals keine alkoholischen Getränke ausschenkten und massive Umsatzeinbußen hatten. Die Klubs folgten einer Verordnung des Landkreises.

Der Fußballkreis sei zwar der Meinung, dass Hartalkoholika nichts in der Sporthalle zu suchen haben. "Dass man dann aber sinnhaft auch den Bierausschank an Erwachsene untersagt, ist für uns nicht nachvollziehbar", heißt es in einer Erklärung, die sowohl dem Landkreis, den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen und dem Kreissportbund zugesendet wurde.

Das strikte Alkoholverbot in den Hallen des Landkreises Leer existiert bereits seit mehr als 30 Jahren. Doch erst in diesem Winter hielten sich die Vereine bei ihren Turnieren daran, weil der Landkreis nun genauer hinschaute und nicht mehr beide Augen zudrückte.

Bis jetzt hatten sich viele Vereine, der Landkreis und Zuschauer an der Diskussion beteiligt. Der Großteil zeigte wenig Verständnis für den Ausschank-Stop.“



Das macht mich wirklich nachdenklich und betroffen, was da alles so in unserer Gesellschaft passiert............

Gruß Stefan

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