Meisterschaften für Spielmannsuüge
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tonika
Gelöschter Benutzer
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von tonika am 17.06.2010 18:18hy,
ich habe mal geforscht, es ist die (fast) gleiche Jury. Nur Herr Bohnsack war damals wohl nicht dabei.
viele Grüße
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Maddel am 25.08.2010 22:34Ich bin seit 30Jahren in einem Spielmanns- und Fanfarenzug und wir haben früher an vielen Wertungsspielen Teilgenommen.
Wir haben auch viele Preise ab geräumt meistens den 1.Preis mit Auszeichnung in der Oberstufe.
Aber es hat nicht viel gebracht ausser neid und ungunst.
Heute nehmen wir an keiner Wertung mehr teil aber dafür verstehen wir uns jetzt mit allen uns bekannten Vereinen.
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von fauwly am 26.08.2010 08:26Hallöle !
Ein kurzer Hinweis zu Begrifflichkeiten, bevor es Missverständnisse oder Verwechselungen gibt:
Ein Wertungsspiel ist KEIN Wettstreit oder Wettbewerb.
In der bundesdeutschen Laienorchesterszene- zu denen nun sicher auch Spielmannszüge/ Spielleuteorchester, Hörner- und Fanfarenzüge etc. gehören- ist die Zielsetzung und der Grundgedanke (wenn man von Wertungsspielen spricht) ein völlig anderer als bei einem Wettstreit/ Wettbewerb/ Meisterschaft!
Wettstreite werden von Vereinen durchgeführt, Meisterschaften und Kritik- bzw. Wertungsspiele
werden durch Verbände durchgeführt.
Vielleicht zum besseren Verständnis:
Wettstreit/ Wettbewerb = Jeder gegen Jeden – u. U. in einer bestimmten Klasse/ Liga, mit anschl. Platzierung und Pokal !
Wertungsspiel (vom Grundgedanken her) = der Verein spielt nur gegen sich selbst – mit anschl. Wertungsgespräch, schriftlich abgefasstem Bericht und Vergabe eines Prädikates (keiner Platzierung) und Urkunde !
Es kann also passieren, dass viele Vereine/ Gruppen ein sog. 1. Platz mit Auszeichnung für sich erspielen können ! Wie gesagt man spielt nur gegen sich selber.
Hier einmal die Ziele eines Wertungsspiels (BDMV und angeschlossenen Landes- bzw. Kreisverbände):
Das Wertungsspiel soll Orchestern (Kapellen, Bläsergruppen, Spielleutekorps etc.) Gelegenheit geben, ihren Leistungsstand von einer unabhängigen Fachjury beurteilen zu lassen.
Es dient als eines der vorrangigen Mittel zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der
Musiziergruppen und stellt für die Verbände eine wichtige Bestätigung der geleisteten Schulungsarbeit dar.
Fachliche Hilfen durch kritische Beurteilung und individuelle Beratung sollen den
Ensembleleitern, Dirigenten und Stabführern die Möglichkeit geben, ihre erbrachte Leistung objektiv einzuschätzen und ihre musikalische Arbeit zu verbessern. (Wertungsgespräche, abgefasste Berichte)
Den Musikgruppen bieten Wertungsspiele die Möglichkeit des Vergleichs mit anderen Musiziergemeinschaften und der Sensibilisierung der eigenen Kritikfähigkeit.
(Beispiel: wie spielt Verein A ein Pflichtstück, wie Verein B und wie wir ?)
Der Begegnungscharakter (sich treffen, Spaß haben, gemeinsam etwas erleben, kennenlernen etc.) der Wertungsspiele soll dabei Vorrang vor dem direkten Leistungsvergleich (kein Wettstreit/ Wettbewerb = keine Platzierungen) haben.
Die erbrachten Leistungen werden nach einem Punktesystem beurteilt. Entsprechend der erreichten Punktzahlen werden Prädikate vergeben.
(Beispiel: 68 Punkte = befriedigende Leistung, 88 Punkte = sehr gute Leistung, 95 Punkte = Hervorragend, 99 Punkte = Ausgezeichnet usw.)
Ein Beratungsgespräch mit dem Ensembleleiter und eine schriftlich abgefasste Beurteilung (Wertungsbericht) sollen den Musiziergemeinschaften Fehler aufzeigen und Hilfen zur weiteren Orchesterarbeit und Orchestererziehung geben.
Meisterschaften oder Wettbewerbe soll den Musikgruppen (die es denn möchten) die Möglichkeit geben, sich musikalisch mit anderen Gruppen gleicher Besetzung (die es ebenfalls möchten) zu messen, mit dem Ziel, eine Rangliste/ eine Platzierung durch die Bewertung durch eine qualifizierte Jury, aufzustellen.
Wer an solch einem Wettbewerb/ einer Meisterschaft nicht teilnehmen möchte, der muss es ja nicht ! Auch Wertungsspiele/ Meisterschaften etc. können in freundschaftlicher Atmosphäre laufen. Das vor und nach einer solchen Veranstaltung. Es sei denn, man will unbedingt gegen andere Vereine wettern, schimpfen und nörgeln, weil ich (u. U.) damit meine eigenen / persönlichen Fehler/ Unzulänglichkeiten in der musikalischen Darbietung/ Ausbildung nicht einsehen (akzeptieren) möchte und den Gleichbehandlungsgrundsatz (den gibt es nicht, wenn man sich in Leistung und Ergebnisfindung mit anderen messen möchte) gefährdet sehe. Gleiches gilt auch dann, wenn man seine Stellung/ seinen Status in einer bzw. seiner Region gefährdet sieht! Unter Umständen deshalb, weil der Verein aus dem Nachbarort (in den Platzierungen) weit vor uns lag und das auch noch in der Zeitung steht.
Also auf DEUTSCH … dem NEID freien Lauf lässt !!!! Das ist allerdings in Deutschland normal
>>> Wertungsspiele sind das ideale Instrument/ Mittel, um sich und seinen Verein (durch kompetente Beratung) musikalisch langfristig weiterzuentwickeln. <<
http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"
Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Trillerchen am 26.08.2010 10:22tach auch,
siehste fauwly da hab ich doch noch was dazu gelernt. ich wusste nicht das es da unterschiede gibt. super eintrag.
leider bin ich auch kein fan von solchen ausfechtungen. es stimmt aber das man mal sehen kann wie sein verein so da steht in einer wertung. aus der vergangenheit herraus finde ich es dennoch schade das solche vereine die ständig an solchen veranstaltungen teilnehmen leider, wie soll ich sagen, einen an der murmel haben. anstatt mit respekt dem sieger entgegen zutreten und an mir selber arbeite um im nächsten jahr besser da zu stehen kommt es leider immer wieder vor das sie an der jury zweifeln. außerdem fand ich es immer schwer mit solchen vereinen kontakt auf zunehmen da sie wirklich in einer anderen welt leben. sie sind oft hochnäsig und gucken auf die anderen musiker herab. eigentlich schade wo doch jeder musiker versucht sein bestes zu geben. gott sei dank gibt es aber auch noch andere vereine die auf dem teppich geblieben sind.
ich habe früher auch oft an solchen wettstreiten teilgenommen, oder besser gesagt ich musste es. außer großes lampenfieber und knie schlottern hat mir das aber nie viel gebracht. es war zwar mal intersant zu sehen wie alles bewertet wurde, aber ich bin lieber für das breite publikum da. normale freundschaftstreffen sind mir da lieber wo ich sehen kann was die anderen alles so im programm haben. auch auf diesen festen lerne ich oft noch meine persönlichen meister kennen, grins. man sollte halt immer wissen das es noch so viele andere gibt die besser sind oder halt andere musik machen die auch super klingen kann.
trotzdem finde ich es gut das es sowas gibt. das hebt die qualität in deutschland an auch wenn es nichts für mich ist.
!!!Musik verbindet!!!
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Chefe53 am 26.08.2010 22:50Hallo Eva,
ich kann Dir da nur zustimmen. Wir bestehen nunmehr 38 Jahre und nehmen seit 30 Jahren nicht mehr an Wertungsspielen teil. Wichtig ist der Spaß mit und an der Musik und wie es beim Publikum ankommt. Ich beobachte seit Jahren die Reaktionen der Leute, die vor der Bühne stehen. Bei Darbietungen, die qualiitativ viel höher anzusiedeln sind, als unsere Musik "verläuft" sich das Publikum, wenn wir loslegen kommen die Leute zurück ! Vielleicht sind so konzertante
Stücke für Normalos doch ein wenig langweilig ??
Gruß Gerd
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Chefe53 am 26.08.2010 22:50Hallo Eva,
ich kann Dir da nur zustimmen. Wir bestehen nunmehr 38 Jahre und nehmen seit 30 Jahren nicht mehr an Wertungsspielen teil. Wichtig ist der Spaß mit und an der Musik und wie es beim Publikum ankommt. Ich beobachte seit Jahren die Reaktionen der Leute, die vor der Bühne stehen. Bei Darbietungen, die qualiitativ viel höher anzusiedeln sind, als unsere Musik "verläuft" sich das Publikum, wenn wir loslegen kommen die Leute zurück ! Vielleicht sind so konzertante
Stücke für Normalos doch ein wenig langweilig ??
Gruß Gerd
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von fauwly am 27.08.2010 07:12@ Chefe53
Frage: "Sprichst Du nun von einem Wertungsspiel oder von einem Wettbewerb/ Wettstreit ?" Siehe dazu mein Posting oben !
Der Eindruck den Du da beschreibst ist (für mein Ansinnen) eher subjektiv und nicht flächendeckend für alle Veranstaltungen, für alle Regionen oder Gegenden in Deutschland maßgebend ... zumindest nicht als Maßstab zu sehen.
Somit auch nicht 1 : 1 zu vergleichen. Es beschreibt auch nicht die derzeitige Realität (auf Bundesebene) !
Scheinbar hat das Publikum (nicht immer nur Fachpublikum) in Deutschland, außer dem Ruhrgebiet, da ein völlig anderes Verhältnis zu konzertanter und anspruchsvoller Spielleuteliteratur.
Viele Grüße
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"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Floetist am 27.08.2010 11:52OFF TOPIC:
Wir kommen ja auch aus dem Ruhrgebiet, auch aus Essen.
Seitdem wir etwas anspruchsvollere, aber auch moderne Musik spielen (z.B. mit Werken von SSP, Musiclix, etc.)
haben wir mehr Musiker bekommen (z.Z. etwa 28 Spielleute) und außerdem ein größeres Publikum.
Mittlerweile bleiben bei Stadtteilfesten größere Gruppe an Menschen vor der Bühne stehen und klatschen
wirklich vielen Beifall.
Okay, wenn man Musikwerke wie "Impressions", "Ridderspeelen", "Tryptich" oder "Chanson d´heros Incunnu" auf einem Stadtteilfest spielt, statt auf einer MEISTERSCHAFT, dann könnte ich das Publikum schon verstehen. Wobei ich aber auch denke, dass dies die Leistung des jeweiligen Vereines dort wiederspiegelt.
Weiterhin finde ich, gehören solche Werke wie oben beschrieben (und ähnliche, leichtere, schwerere) auf Meisterschaften/Wettbewerbe. Allerdings sollte man sie aber auch mal auf dem Stadtfest, Marktfest etc. spielen.
(nur halt nicht zu häufig bzw. zuviel)
Viele Grüße
Musica Piccola - Musikverlag - Weil uns Ihr Repertoire am Herzen liegt!
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von fauwly am 27.08.2010 12:58
Hallöle!
Wenn man möchte, dass das Publikum nicht vor meinen Vorträgen davonläuft, sollte man schon im Vorfeld (dem Anlass/ der Veranstaltung entsprechend) angemessene Literatur aussuchen und vorbereiten. Sich einfach hinzustellen und die Noten- Mappe rauf und runter zu dudeln bringt nichts ! Doch ! Die Zuhörer und Zuseher hauen ab. Wenn man seine musikalische Arbeit seriös umsetzen möchte, bereitet man sich auch auf Auftritte vor. Nicht nur das Orchester in den Proben sondern wählt auch schon im Vorfeld Stücke/ Werke aus, die es zu spielen gilt.
Was erwarte ich an einem verkaufsoffenen Samstag in der Fußgängerzone oder der Einkaufspassage ?? Da bleiben nur die wenigsten stehen, ähnlich wie bei dem Panflötenspieler aus Peru, der vor der Galeria in der Fußgängerzone spielt/ dudelt.
Die Leute schauen kurz, schmeißen nen Euro in die Mütze und sind weg. So kann der arme Kerl aus Peru zumindest bei McD ne Cola und nen Burger einschmeißen *daswareinScherz*. Wenn ich jetzt noch mit einem Spielmannszug (die ja in der Öffentlichkeit immer noch kein tolles ansehen genießen) ein Werk wie „Matter of Course“, „Märchenstunde“, „Costumbres Dominicanas“, „Es gab eine Zeit“, „Ronja Räubertochter“, „Concert Variaties 1- 8“,„Call Mind“, „Entrance“,„Teamspirit“ , "Blue Ridge Saga" etc. spiele, bekomme ich nicht mal mehr einen Euro ! Spiele ich aber „Schön ist es auf der Welt zu sein“, „Super Trouper“, „Preußens Gloria“,“Amboß- Polka“ etc. habe ich die Mütze gegen Mittag voll !
Was erwarte ich von einem Zuhörer ?? Das er die Spielleuteszene kennt und mit konzertanten Stücken (symphonischen Dichtungen, Tonmalereien für Spielmannszüge etc.) klarkommt ? Der hat u. U. keinen Bock sich mit anspruchsvoller Musik zu beschäftigen und auseinanderzusetzen- der mögliche Zuseher/ Zuhörer hat doch ganz andere Sorgen und möchte nur einen kurzen Moment inne halten, ein bisschen mitwippen und weitergehen.
Es gilt immer der Grundsatz einen roten Faden zu spinnen- wo spiele ich, für wen spiele ich (Zielgruppe), was ist nicht so aufwendig komponiert, dass ich kein großartiges sonstiges Gerödel wie Marimba, Xylo usw. mitschleppen und die halbe Fußgängerzone blockieren muss.
Da das Bild von Spielmannszügen (wie oben bereits geschrieben) eh nicht das Beste ist, wird das ganze Gerödel eh nur belächelt und die Truppe nicht ernst genommen.
Gehe ich zu einem Wertungsspiel, Wettstreit, Meisterschaft oder gebe ich ein eigenes Konzert, sieht die Welt wieder ganz anders aus. Das Publikum (Zielgruppe), das dort aufläuft, bleibt auch bis zum bitteren Ende ! Warum ? Weil es nicht nur interessierte Gäste/ Zuhörer sind sondern auch Kenner der Szene und Literatur. Ja, sich sogar für Interpretationsfragen usw. interessieren.
Es braucht also in einem Orchester die gute Mischung zwischen anspruchsvoller/ konzertanter Musik/ Literatur und Musik/ Literatur für das gemeine Volk mit hohem Wiedererkennungswert. Gleichfalls braucht es den Überblick, wo spiele ich (Innenstadt, Schützen- oder Dorffest, Feuerwehrfest, Ständchen, Wertungsspiel, Wettstreit, Kirche etc.) zu welchem Zweck bzw. Anlass ?
Ach, bevor ich es vergesse: "Das alles gilt nicht nur für Spielmannszüge, Spielleutegruppen, Spielleuteorchester oder wie sie alle heißen mögen !"
Viele Grüße
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"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Meisterschaften für Spielmannsuüge
von Schnappy am 29.08.2010 21:28Ich denke doch mal das ist Grundvoraussetzung, das man die Stücke dem Anlass entsprechend aussucht.
Gut ich musste ehrlich gesagt auc ziemlich schlucken, wie bei der LM in Buldern Vereine dann einen Millitary oder Jorkscher Marsch gespielt haben. Sowas gehört für mich in den Festzug.
Oder meinst Du ein Fliegermarsch kommt auf einer Beerdigung gut an ?
Sing, Flöte, dein Gebet der Lust! Das ist des Lebens heiliger Sinn.