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die-Lena-au...

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Re: traditionelles Spielmannswesen

von die-Lena-aus-Rhede am 09.05.2010 17:46

jetzt möchteich auch mal meinen Senf dazu geben...
Also bei uns im Sz Rhede,
für alle die keine Vorstellung davon haben, wo das ist, NRW, HOlländische grenze, in der Nähe von Münster,
ist es auch genau so, dass uns jede Menge Nachwuchs fehlt. Viele meinen, dass es daran liegt, dass die Kinder heutzutage nichts mehr mit Traditionen, wie Gleichschritt, Uniform usw., am Hut haben. Andere behaupten aber auch, dass es daran liegt, dass wir nicht genug auf uns aufmerksam machen, weil wir auf schützenfesten, oder auch auf dem Grenzlandwettstreit nie gut aussehen (Sz Rhede säuft angeblich nur und kann nicht vernünftig spielen...).

Aber meiner Meinung nach liegt es wirklich auch zum größten Teil am Auftreten in unserem Verein. Fakt ist, dass wir, um mal ein paar Beispiele zu nennn,
-oft mal auf Kirmes (junggesellenschützenfest) "den Geist aufgeben", das heißt, dass sich einige so besaufen, dass sie nicht mehr laufen können und dann noch in die erste Reihe wollen,
- öfter mal unsere Märsche und selbst so einfache Märsche, wie "Unter dem Grilenbanner" einfach mal vergeigen, weil die gute Ausbildung von früher nachlässt,
-wir immer wieder die Übernahmen und Abnahmen oder selbst so einfache Sachen wie das Stillgestanden nicht laufen,
-wir immer weniger werden, weil die Alten keine Lust mehr haben, und viele aus dem Spielmannszug gemobbt werden. Während andere, die sich nicht mehr im Sz wohlfühlen, weil eben diese Mobing-Probleme auftreten von anderen nicht mehr ermutigt werden können, dass sie doch im Sz bleiben.

Ich denke, auch, dass es daran liegt, dass sich immer mehr Leute, die meinen, sie wären etwas besseres den Spielmannszug und die Traditionen dort grundlegend ändern wollen und andere, normale Menschen nichts mehr zu sagen haben dürfen, weil sie nicht eingebildet :rolleyes: genug sind oder so. (schlechte Beschreibung, aber das Empfinden viele bei uns)
Selbst fremde Personen, die eigentlich nichts mit dem Spielmannszug zu tun haben, sprechen oft Mitglieder des Sz an und fragen, was mit den Leuten los wäre, weil früher mehr Zusammenhalt da war.
Die Mütter möchten halt nicht, dass die Kinder in einen Saufverein, wie unseren Sz kommen oder in einen Verein, wo der Zusammenhalt abhanden gekommen ist.

Der Sz Rhede ist in unserer Stadt zu einem großen Tabuthema geworden. Doch wenn man sich mal die Vereinszahlen ansieht, stößt man doch auch auf steigende Mitgliederzahlen im Rheder Blasorchester und bei unseren direkten "Konkurenten", dem Sz Vardingholt, dessen Mitglieder aus einem Stadtteil von Rhede stammen.
Da stellt sich doch die frage, ob wirklich die Musik, bzw. die Tradition der Vereine out ist, oder, wie Cronja schon angedeutet hat, die Politik in den einzelnen Vereinen schuld ist am Aussterben der Spielmannszüge.

Ich selbst habe schon oft überlegt, den Spielmannszug zu verlassen, aber da ich mit dem Marschieren und der Spielmannszugmusik aufgewachsen bin (ich laufe in diesem Jahr seit zehn jahren mit), möchte ich auch wieder nicht austreten.
Dieses Problem hat halt auch viele Mitglieder getroffen, die bis vor 1-2 Jahren im Sz waren und die sich leider für ein Leben ohne entschieden haben.
Das könnte vielleicht auch eine Erklärung für die Abnahme der Mitglieder in den Vereinen sein.
- Neben der Bevormundung vieler erwachsener Mitglieder durch z.B. unter 18-jährige.
-Und der Bevorzugung dieser in vielen anderen 8rganisatorischen) Fragen...

Ich könnte jetzt noch Stundenlang so weiter schreiben, aber das ist jetzt genug Senf dazugegeben.
Viel Spaß beim Lesen und Grübeln :-/

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