Tambourkorps "Germania" 1925 Dormagen-Horrem

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DirkSp

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Tambourkorps "Germania" 1925 Dormagen-Horrem

von DirkSp am 13.01.2011 10:12

Chronik des Tambourkorps "GERMANIA" 1925 Dormagen-Horrem


Schon in den Gründerjahren unseres Tambourkorps bestand,wie auch heute noch, in der Horremer Bürgerschaft der Wunsch nach der Pflege von Brauchtum und Gemeinschaft. Angeregt von unserem verstorbenen Ehrenmitglied Josef Kronenberg gründeten junge Männer aus Dormagen-Horrem das Tambourkorps "Germania". Sie gehörten zum Teil schon während ihrer Militärzeit den Spielmannszügen ihrer Einheit an.

Die Gründung geschah, nach einigen Vorbesprechungen, am 12.Mai 1925 im damaligen Vereinslokal "Zur Jägersruh". Heinrich Reitler war, unterstützt von Schriftführer Gustav Brüggen und Kassierer Josef Klein, der Erste der den Verein als 1.Vorsitzender zu leiten hatte. Elf junge Männer im alter zwischen 16 und 20 Jahren bildeten das aktive Korps. Anfängliche Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Instrumenten und Uniformen konnten durch persönlichen Einsatz der Mitglieder und durch die Mithilfe aus der Bevölkerung behoben werden. Der Vereinsleitung des Gründerjahres, bestehend aus den "älteren" erfahrenen Herren Theodor Schunck, Johann Hansen und Josef Kluth gelang es kurzfristig alle Korpsmitglieder mit den benötigten Material auszustatten.

Monatlich fanden Mitgliederversammlungen statt. Der dabei zu entrichtende Monatsbeitrag betrug 50 Pf, außerdem wurde noch ein Übungsgeld erhoben. Geübt wurde an der alten Mühle in Dormagen unter Ausbilder Jakob Blömacher. Schon nach wenigen Monaten konnte das Korps an Festen benachbarter Vereine teilnehmen. Unter Beteiligung der Ortsvereine wurde am 15. November 1925 das Gründungsfest gefeiert.

Über lange Jahre belief sich die Mitgliederzahl des Korps auf 13 Mann. Tambourmajor Gustav Brüggen wurde zu einem guten Flötisten und übergab die Stabführung weiter an Peter Burbach. Ab 1933 übernahm Josef Klein sen. die Aufgaben des Tambourmajors, welche er bis 1968 ausübte. Er wurde, wie auch Johann Zaum und Christian Kronenberg zu einer der Legenden unseres Korps.

In der Zeit zwischen 1925 und 1936 nahm das Korps an vielen Schützenfesten und Tambourkorps-Wettstreiten teil. Dabei konnten auch zahlreiche erste Plätze belegt werden, wie aus den bis heute lückenlos geführten Vereinsprotokollen zu entnehmen ist. Unsere Protokollbücher lassen den Mitgliedern einen umfassenden Einblick in die Geschichte unseres Korps zu.

Der 2.Weltkrieg riss eine große Lücke in unseren Verein. Die Hälfte der aktiven Spielleute kam nicht mehr zurück. Dennoch wurde von den Spielleuten Josef Klein, Christian Kronenberg, Johann Zaum, Willi Peiffer, Josef Marto, Peter Strauch und Heinrich Brüggen ein Neuanfang versucht und auch geschafft. Weitere Nachwuchsleute verstärkten das Korps, es ging wieder aufwärts. Viele Meisterschaften wurden gewonnen und der Vorsitzende Josef Klein lenkte mit Geschäftsführer Eugen Neumann den Verein in immer bessere organisatorische Bahnen. Ein verbessertes musikalisches Repertoire und das adrette Auftreten unseres Korps erhöhten die Auftrittsverpflichtungen wesentlich. Im Jahre 1968 übernahm Willi Peiffer als Tambourmajor ein durch Schlagzeug und Lyra verstärktes Korps aus den Händen des hochverdienten Ehrentambourmajors Josef Klein. Der neue Vorsitzende Eugen Neumann arbeitete mit Witz und Geschick äußerst erfolgreich und erwies sich als führende Hand für unser Korps. Seitdem sind wir nicht nur auf Schützenfesten, sondern auch auf Konzerten, Sportfesten und Karnevalsveranstaltungen anzutreffen.

Der ab 1971 als Tambourmajor eingesetzte Josef Pannen führte das Tambourkorps mit Begeisterung und Engagement zu den Auftritten. Er übernahm das Korps aus den Händen von Helmut Slowinski, der Wilhelm Peiffer wegen Krankheit vertrat. Anlässlich des 50-jährigen Korpsjubiläum konnte mit Johann Zaum der letzte noch lebende Korpsgründer geehrt werden. Ihm war es vergönnt 50 Jahre aktiv mitzuwirken. Ab 1972 lag die Vereinsleitung in den Händen von Hans-Joachim Peters als Vorsitzenden und des Geschäftsführers Peter Schwittay. Beide sollten ihre Funktion 23 Jahre lang erfolgreich ausüben, wobei die Amtzeit von Hans-Joachim Peters durch ein Interimsjahr von Michael Rings unterbrochen wurde. Wie erfolgreich das Trio Peters, Pannen und Schwittay in unserer modernen Zeit gearbeitet hat, zeigt unsere über viele Jahre hinweg hervorragende Stellung im Dormagener Schützenfest und über 30 Jahre Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug bei den Blauen Funken. Eine ziemliche konstante Mitgliederzahl um 35 Mann und Reisen, wie z.B. nach Bezau (Österreich), Middelburg (Niederlande), sowie in die französische Partnerstadt von Dormagen St. André, zeugen von der Lebendigkeit des Vereins unter ihrer Führung.

Bei der Jahreshauptversammlung 1996 entschlossen sich Hans-Joachim Peters und Peter Schwittay ihre Ämter in jüngere Hände zu legen. Erhard Kotzur als Vorsitzende und Christian Linke als Geschäftsführer übernahmen die Leitung des Vereins, unterstützt von einem stark verjüngtem Vorstand. Mit der heute noch als "Highlight" bezeichneten Reise zur spanischen Partnerstadt Dormagens Toro, einer auf über 40 Mann angestiegenen Mitgliederzahl, sowie der Beibehaltung unseres Qualitätsstandards bezüglich Auftreten und Musikalität, konnte der neue Vorstand mit Unterstützung des erfahrenen Tambourmajors Josef Pannen erfolgreich die Arbeit seiner Vorgänger aufnehmen.

Anlässlich unseres 75-jährigen Vereinsjubiläums am 14. bis 16. April 2000 übergab Josef Pannen den Tambourstab in jüngere Hände. Seit über 50 Jahren ist er Mitglied des Tambourkorps und 29 Jahre marschierte er an der Spitze. Durch seine unnachahmliche persönliche Art und seinen hohen Bekanntheitsgrad ist er zu einem Inbegriff für unser Tambourkorps geworden. Der neue Mann an der Spitze ist Guido Weihrauch. Auch er kann, trotz seiner "jungen" Jahre, schon auf eine beachtliche Zeit im Tambourkorps zurückblicken. Guido Weihrauch war 2.Tambourmajor und gehört zu den besten Flötisten unseres Korps. Sein Können gab er seit Jahren beim Zapfenstreich-Solo zum Besten.

Im Jahre 2001 übernahm dann Harald Krämer das Amt des 1.Vorsitzenden aus den Händen von Erhard Kotzur. Erhard, der dieses Amt seit 1996 inne hatte, war federführend für unser 75-jähriges Jubiläum verantwortlich. Die Verjüngung der Vereinspitze schritt weiter fort, so dass zum heutigen Tage ein junger, engagierter Vorstand die Geschicke des Korps leitet. Seit dem Jahr 2001 ist der Vorstand in nahezu gleicher Besetzung tätig, so dass eine weitere "Ära", wenn man sie jetzt schon so nennen mag, begonnen hat.


Wir können nur hoffen, das Ideale wie Freude am Spielmannswesen, Freundschaft, Kameradschaft und Treue zu unserem Verein auch in den kommenden Generationen Bestand haben werden. In diesen Idealen liegt letztendlich die Grundlage für ein weiteres Blühen und Gedeihen unseres Tambourkorps und für so manche Jubiläumsfeier in der Zukunft.



Tambourkorps "Germania" 1925 Dormagen-Horrem
www.tambourkorps-horrem.de

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