Lehrgänge ja oder nein?

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


tonika
Gelöschter Benutzer

Lehrgänge ja oder nein?

von tonika am 01.06.2010 07:41

Hallo,
ich habe hier oft etwas von Lehrgängen gelesen. Wir selber sind vor drei bzw. vier Jahren auf Noten umgestiegen und besuchen auch regelmäßig D Lehrgänge oder veranstalten diese innerhalb des Vereins. Ich frage mich jetzt allerdings(weil diese Lehrgänge sind ja auch nicht billig und u. U. muss weit und viel gefahren werden und hier im Forum steht ja auchvieles zum Thema) was bringen sie eigentlich und müssen diese Lehrgänge eigentlich sein?

Man bekommt vielleicht (je nach Verband) eine Urkunde oder ein Ansteck- Pin aber was bringt das wirklich? Wir haben zwei Ausbilder (Flöte/ Trommel) und einen Dirigenten mit C Ausbildung, die haben uns viel Wissen für die D Lehrgänge vermittelt und tun es auch weiter. Unser Nachwuchs als Beispiel hat einen Ausbildungsstand, ähnlich wie ein Musiker der von einem D1 oder D2 Lehrgang kommt und das ohne Lehrgangsunterricht (nur Ausbildung im Verein), Prüfung und Streß.

Oder geht es nur darum, daß Verbände Geld verdienen wollen und Vereine einfach nicht ausbilden wollen oder können. Vielleicht geht es den Vereinen einfach nur darum ein schlechtes Gewissen zur Ausbildung absichern zu wollen und bestätigen zu lassen, daß man nichts falsch gemacht hat?

Es ist ja nun so, nur weil man vor einer Handwerkskammer eine Prüfung abgelegt hat, ist man noch lange nicht handwerklich ein Star oder?

Wie seht ihr das so, müssen Lehrgänge sein oder kann man sich das Wissen auch so aneignen oder beibringen lassen. Wozu dann Lehrgänge, die auch einiges abverlangen von den Teilnehmern und Vereinen?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.06.2010 09:33.

Rexi

54, Männlich

  stellvertretende(r) Ausbilder(in)

Beiträge: 59

Re: Lehrgänge ja oder nein?

von Rexi am 01.06.2010 16:25

Hallo Tonika,

schwieriges Thema! Ich denke da muss jeder für sich und vor allem in seinen Zug gucken was er für Ziele hat, welche Art von Musik er machen möchte und vor allem auch mit welcher Qualität.

Grundsätzlich denke ich schon daß es mehr Nutzen als nur den Verbänden die "Taschen zu füllen". Wobei ich denke
daß bei so einem Lehrgang unterm Strich nicht viel hängen bleibt.

Sicher bringt es die Spielleute nach vorne. Egal ob nun nach Punkten, Kreuzen, Zahlen gespielt wird, im Hintergrund
hat wohl jeder Noten. Zumindest macht es das einfacher.

Wir selber spielen nach Griffen, die unter die Noten geschrieben werden. Es gibt Hilfsmittel die man sich machen kann
um es leichter zu machen neue Stücke zu üben. Aber einfach ist das sicher nicht.

Da haben die "Notenspieler" es schon einfacher.... Blatt vor die Nase und es wird gespielt.... Besonders wenn es in die Stimmen geht ist es schwer nur mit Griffen zu spielen. Da braucht es schon jemanden, der das Stück oder die Stimme schon kann und vorspielt.

Naja... wie schon gesagt, wo man eben seine eigenen Ansprüche setzt. Wir haben über 40 Stücke in unserem Repertoire die wir alle nach Zahlen spielen. Für mich klingt es. Der "Kenner" wird sicher eine Reihe "Fehler"
entdecken. Wobei mit persönlich der Applaus im Zelt wichtiger ist als ein Lied 100%ig korrekt nach Noten zu
spielen.

Gruß
Rexi

Musikzug Funny Melody

Antworten

Tobi
Gelöschter Benutzer

Re: Lehrgänge ja oder nein?

von Tobi am 01.06.2010 22:53

Ich denke mal schaden tut es keinem. Und man kann es ja auch so machen das man sich die Lehrgänge + Fahrtkosten durch Spenden finanzieren lässt wenn ihr viele Leute habt die dort hinfahren.

Antworten

Willi

55, Männlich

  Notenwart(in)

Beiträge: 52

Re: Lehrgänge ja oder nein?

von Willi am 01.06.2010 23:01

Lehrgänge sind wichtig.
Dümmer wird man keinesfalls, man schaut mal über den eigenen Tellerrand (ganz wichtig) und zudem gibt es - zumindest innerhalb des LMSV Sachsen e.V. - auch eine finanzielle Komponente. Nur ein Trainer/Übungsleiter MIT SCHEIN (D1, D2 etc.) und als solcher auch im Einsatz ist für den Landessportbund "existent", heißt: nur für diese gibt es Zuschüsse!
Das sogenannte Übungsleitergeld ist (wie so vieles) sicher vom Aussterben bedroht, aber noch liefert es manchem Verein ein Argument pro Lehrgänge.
Ich will das nicht überbewerten, aber Vereine, die sich mit anderen messen (Meisterschaften haben wir ja genug ;-)), sollten ihre Ausbilder über den Weg der Lehrgänge regelmäßig schulen lassen. Sicher kommt es auch auf die Qualität derer an, die vorn stehen und schulen, aber da werden kaum die "Deppen" stehen...
Letztlich kommt Musikalität auch viel vom eigenen Wollen. Wer auch mal Nabelschau an sich macht, ist auf einem Lehrgang gut aufgehoben und kann und wird sich austauschen und weiterentwickeln. Wer meint, alles zu bringen (auf welchem Niveau auch immer), kann sich das schenken, stört nur (die anderen).
LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.06.2010 23:02.

Nobby63

61, Männlich

  Jugendvertretung

Beiträge: 28

Re: Lehrgänge ja oder nein?

von Nobby63 am 02.06.2010 08:12

hallo Leute :-)
Lehrgänge ... dies war auch bei uns im Verein immer ein Streitthema, meist fehlte oft der Wille sich auch auf nen D Lehrgang selbst vorzubereiten. Ohne diese wird ein Lehrgang dann schnell zum Leergang und die Lust wird zum Frust.
Wir bieten nun im Verein Vorbereitungslehrgänge an die ähnlich ablaufen wie ein D Lehrgang. Die Teilnahme am Theorieteil ist nun bei uns Plicht für Neuanfänger ... den Kids fällt es eh leicht, da Notenlehre zur Aufbildung gehört. Wer dann noch den praktischen Teil hintersich bringt, der bekommt dann in der Spielerversammlung ne Vereinsnadel überreicht. Bei der letzten Aktion hat sich dann der Großteil davon hat spontan zum offiziellen D1 angemeldet.
Überraschend war, das auch viele "alten" Hasen immer mal wieder im Theorieuntericht aufgetauchten und mitgelernt haben. Dies war erwünscht und beabsichtigt. :-)

Musikalische Grüße :-) aus dem schönen Unterfranken
Norbert


mehr über uns unter: www.sfz.grafenrheinfeld.de

Antworten

« zurück zum Forum