traditionelles Spielmannswesen
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Re: traditionelles Spielmannswesen
von 5stroke am 16.10.2009 19:28Tradition ist das Weitergeben des Feuers - nicht das Bewahren der Asche ... manchmal kann man sogar während der Werbepausen im Fernsehen interessante Dinge aufschnappen ... ich lass das mal so stehen ...
Wo hier so viel über Exaktheit, Drill, Formalitäten geredet wird ... wie sieht es mit Musikalität, Gefühl, Interpretation und Hintergrundwissen zu den gespielten Stücken aus? Ist nicht DAS die Hauptsache? Nicht stures und exaktes Kleben am Notenblatt ...
Im Übrigen mag ich Verallgemeinerungen überhaupt nicht (Thema Turnermusiker) ... und wenn man mal etwas genauer hinschaut, gehen doch immer wieder wichtige Entwicklung in den Spielmanszügen eben von diesen Turnern aus ...
Re: traditionelles Spielmannswesen
von flutino am 17.10.2009 06:49@ Stroke, du sprichst mir aus der Seele..................wo bleibt bei dem Drill die musikalische Leidenschaft. Gut es gibt bestimmt einige aus dem Publikum die ein zackiges Auftreten mögen......aber was ist wenn dabei das musikalische nicht aufs Publikum überspringt...stur vom Blatt runterspielen kann jeder. Ein Musikstück so zu interpretieren wie der Komponist es wollte, den Publikum eine Geschichte zuerzählen (musikalisch) halte ich für viel wichtiger. So fühlen sich die Zuhörer sicher über einen längeren Zeitraum unterhalten.
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Re: traditionelles Spielmannswesen
von Tobi am 17.10.2009 14:02Das gehört für mich Prinzipiell dazu wenn man Musik macht. :) Ohne das Gefühl für die Musik dem Publikum rüber zu bringen kann man sonst so gut auftreten wie man möchte. Jedoch sollte halt beides nicht vernachlässigt werden.
Re: traditionelles Spielmannswesen
von flutino am 17.10.2009 15:31Es wurde hier aber nur vom zackigen Spiel, Auf und Abnahme , gerade Haltung etc. gesprochen. Wir bewegen uns beim Spiel mit der Musik, das ist sicherlich bei den traditionellen Zügen nicht erlaubt. Und wir halten sicherlich in einem 2 Stunden Konzert die Böhmflöte auch nicht mehr kerzengerade, und das braucht man auch nicht. Der Gesamteindruck muss stimmen, das ist ganz klar, aber das wichtigste ist die Musik und wie sie rüber kommt.
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Re: traditionelles Spielmannswesen
von Andreas am 17.10.2009 20:14Natürlich gebe ich euch Recht in der Hinsicht, dass auch das Musikalische eine große Bedeutung in einem Musikverein haben sollte! Und ja auch wir legen Wert auf eine vernünftige musikalische Interpretation, Dynamik etc..
Doch bin ich der Meinung, dass viele Musikvereine, die sich Spielmannszug, Trommler- und Pfeiferkorps, Tambourcorps, oder wie auch immer nennen, dieses nicht mehr sind!
Meiner Meinung nach bewegen sich viele dieser Vereine schon mehr in die Richtung eines Blasorchesters, nur dass bei einigen noch die Blechbläser fehlen.
Man höre sich doch einfach mal ein paar Probestimmen von SSP-Arrangements an, da hörst du in vielen Sachen vorwiegend Marimbaphone, Xylophone, komplette Schlagzeuge, und alles mögliche, aber Arrangements für Flöte und Trommel in vernünftiger Stimmbesetzung spielbar auf der Bühne und der Straße...., tut mir leid, aber irgendwann muss ich mir einfach überlegen was ich sein will ein modernes Spielleuteorchester (wie ich die Bezeichnung schon gehört habe) oder ein Spielmannszug. Und wenn ich mich für das eine oder andere entschieden habe, dann muss ich das auch konsequent umsetzen.
Nein ich bin nicht der Meinung, dass man sich Neuerungen verschliessen sollte, aber ich denke auch, dass, wer sich Spielmannszug nennt, sich auch so Verhalten sollte!
Spielmannszug Eschweiler-Bergrath 1951
http://www.spielmannszug-bergrath.de
Re: traditionelles Spielmannswesen
von 5stroke am 17.10.2009 23:06Wie verhält man sich denn als Spielmannszug?
Re: traditionelles Spielmannswesen
von flutino am 17.10.2009 23:24Deswegen ist unser Name seit 2006 SPIELLEUTEORCHESTER Gut Klang Erftstadt, weil wir schonnnnn lange, oder nie ein traditioneller Spielmannszug waren/siind !!!!!
Ja, und wie sollen wir uns nun verhalten ?, auf deine Antwort bin ich gespannt.....@ Andreas .....!
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Re: traditionelles Spielmannswesen
von Tobi am 18.10.2009 11:32Böhmflöten lassen sich sowieso auf längerer Zeit nicht grade halten da einem sonst der Arm schwer wird. ^^ Bei mir geht da auch immer der Kopf zur Seite. :)
Re: traditionelles Spielmannswesen
von DerHartmut am 18.10.2009 14:39Wir haben als Besetzung nur Sander Sopranflöten in CES, Marschtrommeln, Pauken, Becken und Lyren. Wir marschieren im Gleichschritt und können auch den Stechschritt, wie er an Paraden an Schützenfesten bei Tambourcorps gerne gesehen wird. Wir können auch den Großen Zapfenstreich spielen. Wir sind ein Tambourcorps.
Allerdings treten wir auch im Karneval mit Kostümen auf, sind damals als "TC St. Martin Band" aufgetreten, wo sich andere Instrumente zum üblichen Arrangement hinzugesellten und spielen "Mitm Puff nach Barcelona" als Spaßstück.
Wir sind also auf der einen Seite sehr traditionell und bewahren die Tradition, aber auf der anderen Seite auch modern und haben Spaß anner Freud und am klingenden Spiel.
Warum ich soweit aushole: Wie hat sich ein "richtiger" Spielmannszug, bzw. solch einer, der alte Traditionen bewahrt, zu verhalten?
Wenn man es ganz genau nimmt, sind wir z.B. Tambourorchesterspaßkarnevalscorpszug. Es gibt heute kaum mehr "entweder oder". Es gibt höchstens ein "ist eher ein". Viele Spielmannszüge sind eher Spielleuteorchester oder eher "traditioneller". Ich persönlich könnte keinen genauen Begriff festlegen, nicht genau definieren, wie sich ein traditionelles Corps zu verhalten hat. Bei bestem Wille nicht. Möcht ich auch nicht.
Denn ich hab Spaß am klingenden Spiel, und das ist die Hauptsache
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Monti83 am 18.10.2009 14:57Ich glaube nicht, dass einer dem anderen vorschreiben sollte, wie ein Spielmannszug sich verhalten sollte, um sich Spielmannszug nennen zu können! Da geht die Diskussion in eine falsche Richtung. Ich finde es legitim, wenn ein Spielmannszug sich in die Richtung eines Orchesters entwickelt - mit allem, was das bedeutet. Denn das ist probeintensiver (wenn es gescheit klingen soll) und auch kostenintensiver. Mehr Instrumente bedeutet gleichzeitig auch mehr Flexibilität der Musiker - mit anderen Worten mehr Professionalität.
Ich schließe für mich so etwas aus, weil mein Hobby eben das bleiben soll, was es ist - mein Hobby! Dabei ist es keinesfalls so, dass wir nur weil wir eher traditionell unterwegs sind, unmusikalischer sind! Mit Sopran 1 +2, Alt, Tenor und Diiskant sind wir stimmlich bestens ausgestattet.
Die musikalische Ausrichtung eines Vereines sollte jedem selbst überlassen sein. Bei einem anderen Thema habe ich da eine eindeutigere Meinung. Bei Auftritten oder generell in Uniform muss das Bild des Vereines passen. Kein militärischer Drill, aber Benehmen muss sein! Ich finde, es gibt nix schlimmeres als Vereine, die sich wie eine Hammelherde präsentieren! Da sollten wir uns allerdings alle einig sein - so unterschiedlich die Ausrichtung der Vereine sein mag.