Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

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Freed

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Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von Freed am 25.12.2010 22:00

Guten Abend,

evtl kann jemand meinen Geistesblitz ein wenig entzerren:

Wer hat Erfahrungen mit Keilwerth Querflöten in B ?

Wir spielen zZ in c/b auf Böhm und Sandner und damit auch recht gut. Mich würde interessieren ob die Tonqualität, Spielbarkeit und Intonation der Keilwerth Flöte und der Sandnerflöte erheblich sind und ob man ein harmonischeres Zusammenspiel erreichen kann. Hat jemand noch ein Vergleich?

Vielen Dank für ein paar Info´s
Grüße aus Hamburg

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fauwly

-, Männlich

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von fauwly am 12.01.2011 15:57

Hallöle !

Klar, auch Keilwerth- Flöten gehen. Leicht in der Ansprache sind Spielmannsflöten nicht unbedingt (der Hersteller ist dabei egal). Das liegt u. a. an der Bauweise, dem aufgesetzten Mundstück/ Mundlochplatte, Verarbeitung/ Herstellung der Grifflöcher, Material usw. In der Tat sind Spielmannsflöten (egal ob Ces, C, B, F, Es usw.) klanglich nur passabel. Selbst versilberte Sandner- (Spielmanns-) Flöten haben nicht unbedingt ihren klanglichen Reiz- das ist aber sicher eine Frage des persönlichen „Hörgeschmacks“ und eines Stimmgeräts. Natürlich auch so Dinge wie die eigene Disposition, eigene Gesichts-/ Lippen- Anatomie usw.

Keilwerth (zylindrische Spielmanns-) Flöten in B funktionieren auch mit C- Instrumenten (Klappenflöten nach Böhm) und lassen sich recht ordentlich damit kombinieren. Warum sollten sie auch nicht ? Egal ob Sandner, Klingson, Keilwerth (Achtung => konische, zylindrische bzw. zweiteilige Bauart) alle genannten Modelle haben jedoch so ihre Tücken und Macken. Auch die Keilwerth- (Spielmanns-) Flöte hat z. B. Mangeltöne bzw. kranke Töne (Das liegt bei klappenlosen Spielmannsflöten an verschiedenen Dingen und somit in der Natur der Sache). Diese Probleme/ Macken findest Du aber bei allen Herstellern und Marken. Motorisch stellen Keilwerth -Flöten ebenso wenig ein Problem dar wie Sandner und Co. Sind also spielbar. Tonqualität ? Das ist subjektiv liegt oftmals am eigenen Gehör, am persönlichen empfinden und Geschmack, am Mainstream, Interpretation (z. B. blue notes, sonstige Mehrklanggebilde) etc. Mangeltöne die auf Blasinstrumenten (also auch auf Spielmannsflöten) durch den Musiker entstehen, müssen auch von diesem ausgeglichen werden (=> Intonation) ! Keilwerth- und Sandner- Flöten haben einen durchaus klaren und präsenten Klang/ Ton.
Gerade bei Spielmannsflöten ist das schon recht problematisch, obwohl man sagen muss, dass jedes Blas- Instrument, Klappenlose (auch mit Ringlochklappen versehene) Instrumente/ Flöten insbesondere da anfällig sind (siehe u. a. Luftstrom, Geisterwelle im Zylinder, Finger usw.) .

Intonation (=> ausgleichen von Mangeltönen – betrifft Blasinstrument im allgemeinen) ist also (zu mehr als 90 %) eine persönliche Sache des Musikers nicht des Instrumentes ! Für den guten Ton im Orchester und dem Einzelklang sind Musiker und Orchesterleiter zuständig nicht das Instrument (höchstens sekundär). Warum also dann keine Keilwerth- Flöte ? Vielleicht liegt es nur daran, dass Sandner Marktführer ist und nur wenige Leute mit den Namen Keilwerth, Klingson oder Voigt etc. etwas anfangen können oder diese mal getestet haben.

Kurze Anmerkung: Neuerdings sind die Keilwerth- (Spielmanns-) Flöten mit sog. Flügelspannschrauben (am bzw. oberhalb des aufgesetzten Mundstücks/ Mundlochplatte) versehen. Diese Schraube soll …. O- Ton Hersteller: „….einen individuell zu regulierende und dennoch einheitliche, genormte Tonhöhe bieten!“
Obwohl das (z. B. aus anatomischen Gründen wie Lippenstärke, Unterkieferstärke, Blasdruck, Spange ja / nein usw.) in einem Orchester so nur bedingt funktionieren kann. Für reine Solisten wäre es sicher in Ordnung. Ähnlich wie Stöpsel (Korken) und Zapfen bei den Sandner- Flöten. Auch hier sind tonale Dinge durch Anblastechnik, Lippen- und Kieferarbeit etc. zu berücksichtigen. Ansonsten funktioniert das Klangbild/ Ton etc. auch nicht. Wie oben bereits gesagt, müssen auch bei den Keilwerth – (Spielmanns-) Flöten Mangeltönen intoniert und ausgeglichen werden. Wichtig, im Zusammenhang mit den genannten Stellschrauben, ist der Begriff „INDIVIDUELL“ ! Nochmal der Hinweis, im Gesamtorchester nützt es herzlich wenig. Dort muss ich mich- stimmlich- anderen Gegebenheiten z. B. meinen(m) Register und Orchesterleiter unterwerfen/ hörend ausrichten. Wohl dem, der im Cent- Bereich noch hören kann und dabei schlimme Dinge hört! Fazit: „Keilwerth geht auch!“

In diesem Zusammenhang gibt es auch einen sehr guten Test- bzw. Fachbericht / Ausarbeitung (Es wurden fast alle am Markt befindlichen Spielmannsflöten von Diskantflöte bis Tenorflöte gemessen- auch die Flöten der Fa. Keilwerth) mit dem Titel:

„Querflöten im Test“ erschienen in „Crescendo“ Fachzeitschrift des VMB NRW,
Ausgabe: Nov 07, Seite 11ff, Autor: K.- H. Welter, Minden (NRW)


VG

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.01.2011 16:16.

fauwly

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von fauwly am 12.01.2011 16:36

..... ach ja, für klangliche "Spielmannsflöten"- Feinschmecker sei hier noch Karl Hammerschmidt "KLINGSON" Spielmannsflöte erwähnt. Hat/ Hatte einen sehr schönen und fast schon samtweichen Klang (Grenadillholz) ... und klanglich absolut TOP ! Schönes Instrument.

VG

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Die Querflöte (Böhmflöte)

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Bochumer01

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von Bochumer01 am 12.01.2011 17:25

Das stimmt, ich selber habe eine KLINGSON und spiele sehr gerne darauf.
Ist halt nur etwas pflegebedürftiger, da der größte teil aus Holz besteht.
Sie ist zwar nicht aus Ebenhozl, aber eben Holz. (Der Scherz möge mir gegönnt sein)

GUT-SPIEL und GLÜCK-AUF
aus Bochum (im Ruhrgebiet/Ruhrpott)
Bochumer01
Martin Schmidtke

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DerKritiker

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von DerKritiker am 30.05.2011 15:41

@all

tja sozusagen der "Ferrari" unter den Flöten, aber das nutzt auch nicht besonders viel wenn man damit über Kopfsteinpflaster fährt......

Gruß

DK

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Siggi62

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von Siggi62 am 30.05.2011 19:21

Frage an fauwly:

hat eine Keilwerth Flöte die gleiche Grifftabelle wie die Sandner Flöten?


@Bochumer01:

Den Witz mit dem Ebenholz habe ich mal bei einem Marimbaspieler gebracht. Er hat gefragt, aus welchen Holz die Klanghölzer sind. Der fand den gar nicht lustig. Ich könnt mich heut´noch darüber kaputtlachen.

Mit musikalischem Spielmannsgruß Siegfried

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fauwly

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Beiträge: 480

Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von fauwly am 30.05.2011 19:54

Frage an fauwly:

hat eine Keilwerth Flöte die gleiche Grifftabelle wie die Sandner Flöten?



.... fast ................................. (beachte in diesem Zusammenhang auch Alternativgriffe, ebenfalls zu betrachten sind Alt- u. Tenorflöten, nicht nur Soprane)

.... fast ... würde auch für Voigt gelten- Wobei ich gerade nicht weiß, ob Voigt nur Soprane herstellt oder auch Alt- u. Tenorflöten (?).

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Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2011 20:05.

the-x-pack

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Re: Keilwerth Flöten ? oder doch eher Sandner

von the-x-pack am 31.05.2011 09:47

Hallo,

da ich mich gerade damit herumgeschlagen habe kann ich sagen, dass es unterschiedliche Griffe gibt: c''', cis''', fis''' und g''' werden bei Sandner anders gegriffen als z.B. bei Klingson.


Gruß

Marc

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.05.2011 09:48.

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