Spielen ohne Noten
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Re: Spielen ohne Noten
von Rexi am 24.02.2010 22:23*thumps up*
Sicher meinst Du mich. Aber genau diesen gefallen werde ich Dir nicht tun.
... es steckt ja grundsätzlich auch viel Wahrheit in Deinem Post. Perfektion wird man nie erreichen.
Ich persönlich brauche das auch nicht. Perfektion ist was schönes, solange sie nicht übertrieben wird. Ich habe einmal eine Übungsstunde in einem anderen Verein erlebt. Alles Notenkönner^^ *lach*
Da hieß es von 19.30 bis 21.00 Uhr: "Ab Takt 161 nochmal". Motivierend war das sicher nicht, und für mich und meine Ohren hatte sich die Stelle nur... (wie war das geile Wort vorhin) ...verschlimmbessert. Ich fand das sehr extrem.
Sicher sind nicht alle so. Das will ich auch keinem Unterstellen.
Aber in diesem "Fall" war das einer der Vereine die zwei Jahre später im freien Fall gen Boden unterwegs waren.
Ich denke in diesem Fall war es too much.
Jeder muss eben seinen Weg selber finden. Ich habe meinen gefunden. Auch ich habe schon einiges an musikalischer Erfahrung auf dem Buckel.
ABER: Wie schon erwähnt wir werden nie einen gemeinsamen Konzens finden.
Du machst es wie Du es gelernt und erfahren hast und ich mache das genauso. Eines verbindet uns denoch:
Spaß und Leidenschaft für das was wir tun
Vielleicht treffen wir uns mal alle auf einem Musikfest, dann können wir einen Ausspielen^^
Gruß
Rexi
Musikzug Funny Melody
Re: Spielen ohne Noten
von 5stroke am 25.02.2010 07:15... womit wir ja wieder auf einer sachlichen Ebene wären - und hier können wir uns sehr gerne unterhalten.
Ich glaube man kann nicht am Noten-können oder eben -nicht-können festmachen, ob ein Verein den Bach runter geht oder eben nicht. Da spielen doch ander Faktoren eine wesentlich größere Rolle. In dem Fall, den Du schilderst würde ich mal darauf tippen (so aus dem Bauch heraus ins Blaue), dass die Probenarbeit generell wenig motivierend war. Und hier vielleicht vorrangig nach dem Motto "durchspielen - nochmal durchspielen - passt" verfahren wurde. Das hat aber nichts mit vernünftiger Probenarbeit zu tun. Das motiviert niemanden lange. Ist aber ein anderes Thema ...
Zum Thema Perfektion hatte ich woanders schon mal geschrieben, dass das eigentlich doch für alle irgendwo das Ziel sein muss, nach dem man strebt. Natürlich definiert jeder Perfektion anders ... allerdings erwarte ich auch von jemandem, der das definieren will, dass er sich intensiv mit der Materie beschäftigt und weit über den Tellerrand hinaus blickt. Vergleiche sucht (ich meine jetzt keine Wettstreite oder so), eigene Defizite erkennt und sie fachlich wenigstens halbwegs richtig einordnen kann.
Mir kommt da aber gerade noch ein anderer Gedanke in den Sinn:
Wenn man sich gerne weiterbilden will (was ich mal jedem Musiker unterstelle) ... den Blick über den Tellerrand erweitern ... neue Anregungen finden will, dann funktioniert das am besten auf Lehrgängen (D-Lehrgänge, Instrumentallehrgänge - was auch immer) ... nicht nur auf Musik- und Schützenfesten ... ich rede wohlgemerkt vor allem von fachlichen Inspirationen, die letztlich den Verein selbst weiter bringen ... nur dass man da wenigstens grundlegende Notenkenntnisse braucht ... irgendwo verwehrt einem also Noten-nicht-können auch einiges in der Richtung
Re: Spielen ohne Noten
von fauwly am 25.02.2010 07:18Hallöle
"If you dish it out, you have to be able to take it!"
Es ist zu einfach Sprüche in die Welt zu setzen ..... das können andere auch: "Si tacuisses, philosophus fuisses - mansisses."
.......................... und merke .....
"Duo Zensur faciunt idem, non est idem".
Bin gerne bereit das öffentlich zu übersetzen.
VG
http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"
Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Spielen ohne Noten
von fauwly am 25.02.2010 07:55Hallöle zusammen !
Irgendwie geht mir diese Diskussion zu weit und am Thema vorbei.
Jetzt wo alle ihre Argumente ausgetauscht haben und Niemand mehr so recht weiter weiß, wird es persönlich ! Lächerlich ! Erwachsene Menschen ! Schön, wenn Diskussionen sich im Kreise drehen ...
Rexi schreibt:
Was nun ?? Wahrheit oder nicht Wahrheit ? Hat 5stroke nun RECHT oder nicht ? Wer sagt, dass man auf eine Art keine Perfektion musikalisch erzielen kann ??
Gut, also gibt es sie doch irgendwo ... die Perfektion ? Was hat übertrieben mit akribisch und ausgedehnten (Intensiv-)Proben zu tun. Allein um der Interpretation willen.
Es geht in der musikalischen Feinarbeit nicht darum problematische Stellen/ Fragmente zu überfliegen, sondern sie in allen Belangen musikalisch aufzubereiten. Wer als musikalischer Leiter in solchen Situationen nicht motivieren und mit Motivation umgehen kann, der sollte sein Amt schnell niederlegen ! Gleichfalls sollte er um das kognitive Element seiner Orchestermitglieder immer wissen (auch um die primäre und sekundäre Motivation seiner Orchestermitglieder). Gleichfalls hast Du nur eine Momentaufnahme erlebt. Ich denke, der musikalische Leiter hat Dir nicht erzählt was er und wie er etwas erreichen wollte an der von Dir genannten Stelle ?!
Wirklich keinem ?
Ich denke in diesem Fall war es too much.
Genauso, wie einer von vielen Vereinen/ Gruppen, die glaubten ohne Notenlehre und traditionell ins Jahr 2010 zu gehen. Schließlich im Jahr 2006 den Spielbetrieb einstellen mussten !
Natürlich kann man und muss man das ! Wenn man ihn gefunden hat ist es sehr gut. Erfahrung schützt vor Fehlern, Fehlentscheidungen und neuerlichem lernen nicht !
Das gilt auch für den obligatorischen Blick über den Tellerrand ! Nun weiß ich nicht um die Qualität und Quantität der Spielleutegruppen im Harz. Nimm es mir nicht übel, der Harz ist sicher nicht das Entwicklungszentrum der bundesdeutschen Spielleuteszene !
Warum nicht ? Ist der überhaupt (von Dir) gewollt ?
Da gebe ich Dir RECHT – alles andere wäre Verrat an unserem Hobby !
Keine Noten lernen zu wollen und sich musikalisch ausbilden zu lassen, sind in meinen Augen nur fadenscheinige Ausreden und ein Verrat. Ausreden von irgendwelchen Leuten, die einfach nur Angst um ihr Platzhirsch dasein haben.
Dazu, mit Verlaub, ihre Orchestermusiker (für die sie eigentlich eine Verantwortung hätten) dumm und ahnungslos sterben lassen.
Was sagte Klaus Kinski so treffend .... in Deutschland liebt man den Verrat- aber nicht den Verräter !
Ach bevor ich es vergesse ..... Notenlehre hilft nicht nur dem Orchester und seinen Musikern - sondern auch dem Menschen, dem Kind, dem Jugendlichen, dem Schüler ! Nicht nur eine andere Welt für sich zu erschließen sondern auch
anders zu fühlen, den Umgang mit Fantasie zu erleben und der besseren Schulnoten willen. Letzteres ist nachgewiesener Weise so. Kinder und Jugendliche mit regelmäßigem Musikunterricht, Notenkenntnissen etc. haben im Schnitt ein bis zwei bessere Noten und Zensuren als andere Kinder ohne musikalische Ausbildung. Diese Studie kann man übrigens durch die Musikhochschule in Detmold erfragen !
VG
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Re: Spielen ohne Noten
von stefan1812 am 25.02.2010 10:11Zur Erklärung für alle Leser:
„Si tacuisses, philosophus fuisses - mansisses.“ = „Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.“
Sehe ich für mich auch so!
„Duo Zensur faciunt idem, non est idem.“ = „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es nicht dasselbe“
Offensichtlich und glücklicherweise für mich!
Und darum
"Suum cuique"= „Jedem das sein!“
]Siehe auch Forum-Probleme!
Gruß Stefan
www.spielmannszug-feuerwehr-ihlow
Re: Spielen ohne Noten
von fauwly am 25.02.2010 10:50Wie wahr, wie wahr .... "Jedem das seine" Dennoch ist Halbwissen keine Weisheit !
Was Kommunikation angeht gibt es hier eine ideale Plattform, die bei Bedarf durchaus gelesen werden kann oder sollte:
http://www.schulz-von-thun.de/
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"Interpretation im Spielleutebereich"
Die Querflöte (Böhmflöte)
Re: Spielen ohne Noten
von Rexi am 25.02.2010 11:13Irgendwie geht mir diese Diskussion zu weit und am Thema vorbei.
Jetzt wo alle ihre Argumente ausgetauscht haben und Niemand mehr so recht weiter weiß, wird es persönlich ! Lächerlich ! Erwachsene Menschen !
*lach*
Passt hier gut hin...^^
sooo.... nun aber BtT:
Klaro.
Zum Thema Perfektion hatte ich woanders schon mal geschrieben, dass das eigentlich doch für alle irgendwo das Ziel sein muss, nach dem man strebt. Natürlich definiert jeder Perfektion anders ... allerdings erwarte ich auch von jemandem, der das definieren will, dass er sich intensiv mit der Materie beschäftigt und weit über den Tellerrand hinaus blickt. Vergleiche sucht (ich meine jetzt keine Wettstreite oder so), eigene Defizite erkennt und sie fachlich wenigstens halbwegs richtig einordnen kann.
Mir kommt da aber gerade noch ein anderer Gedanke in den Sinn:
Wenn man sich gerne weiterbilden will (was ich mal jedem Musiker unterstelle) ... den Blick über den Tellerrand erweitern ... neue Anregungen finden will, dann funktioniert das am besten auf Lehrgängen (D-Lehrgänge, Instrumentallehrgänge - was auch immer) ... nicht nur auf Musik- und Schützenfesten ... ich rede wohlgemerkt vor allem von fachlichen Inspirationen, die letztlich den Verein selbst weiter bringen ... nur dass man da wenigstens grundlegende Notenkenntnisse braucht ... irgendwo verwehrt einem also Noten-nicht-können auch einiges in der Richtung
Liegt halt letztlich am musikalischen Leiter und dem Weg den er einschlägt. Deswegen sind auch alle so verschieden. Jeder ist von seinem Weg überzeugt.
Aber Bohnensuppe bleibts trotzdem .
Aber was sollte ein "Nicht-Notenspieler" tun um seine Leute zu motivieren Noten zu lernen? Grade auch wenn es lange Zeit anders ging. Und wie kann man der Angst vor trockener Theorie entgegenwirken?
Wie läuft den bei Euch "Notenspielern" die Ausbildung des Nachwuchses ab, und ab wann sind neue
"fertig"?
Oder noch besser, wie ist es allgemein?
Bei uns beispielsweise ist das in der Regel so, daß sich erfahrene Flöten um den Ansatz des Nachwuchses
kümmern.
Kommen die Töne sauber und "schön" bekommen sie Ihr erstes Stück...
bei uns ist das Häuptling der Indianer. Wobei das immer auch zusammen mit den Neuen in unseren Einzelstunden geübt wird.
Gruß
Rexi
.
Musikzug Funny Melody
Re: Spielen ohne Noten
von 5stroke am 25.02.2010 11:20Also wir hatten auch viele Jahre das Problem "trockene Theorie" ... weil eben Theorie und Praxis immer getrennt wurden.
Ich glaube, dass man die Basics der Notenlehre problemlos im Praxisunterricht vermitteln kann (zumindest funktioniert das bei uns sehr gut). Da lernt der Flötenschüler heute den Ton g' ... und da stehen dann vier noten - also muss er vier mal spielen ... dann gibts nen strich und wieder vier noten ... also noch vier mal spielen ... und nach jedem strich wieder mit 1 anfangen zu zählen ... und ganz nebenbei haben wir viertel noten und taktstriche gelernt ... so geht das dann nach und nach weiter ...
Ich bin auch als Ausbilder kein Fan von langatmigen Theoriestunden. Anders sieht es natürlich aus, wenn eine D-Prüfung ins Haus steht. da muss man auch schon mal die ein oder andere Stunde über sich ergehen lassen.
aber das tägliche theoretische Handwerkszeug kann man eigentlich fast schon im Vorbeigehen lernen.
ach hab ich noch vergessen:
Ansatz&Co (also eigentlich alles technische) sind generell ein Dauerthema - das darf nie aufhören. Genau wie ein Sportler immer an seiner Technik feilen muss. Skispringer sind da für mich immer ein Paradebeispiel - mal sind sie perfekt und springen allen davon und plötzlich geht gar nichts mehr. Will sagen: bei uns wird sich ständig in allen Proben um sowas gekümmert. Das muss ein Ausbilder immer auf dem Schirm haben ...
Re: Spielen ohne Noten
von Monti83 am 25.02.2010 13:54Wenn es keine große Mühe macht, lassen wir doch bitte die lateinischen Zitate. Erinnert mich dann doch sehr stark an Lateinunterricht in der 11. Klasse oder an den alten sprücheklopfenden Pirat aus den Asterix-Comics... (Ist nicht böse gemeint, aber sonst müssen wir bei Schulz von Thun noch ein fünftes Ohr, nämlich Latein anpappen...) :-D
Um nochmal ein bisschen zum Thema zu kommen:
Wie schon beschrieben lernen ja alle Kinder bei uns die Flöte nach Notenlehre. Ich könnte es mir ehrlich gesagt auch nicht mehr anders vorstellen, weil die Kids schon Grundschulalter in den Schulen Noten beigebracht bekommen und typischerweise Blockflöte oder so lernen. Ist das ein regionales Phänomen oder gibt es das überall? Und wie wird dann den Kindern bzw. Eltern gegenüber argumentiert, wenn sie nach Notenlehre fragen - die Vereine es aber nicht anbieten können? Das würde mich interessieren - glaube nämlich, dass das zu Problemen führen könnte...
Beste Grüße, Alex
Re: Spielen ohne Noten
von flutino am 25.02.2010 14:16Genau, so ist es bei uns auch......ich denke die meisten Eltern würden die Kinder dann eher in die Musikschule schicken.....wenn sie hören würden, das wir nicht nach Noten spielen.
Unser Nachwuchs kommt meistens ja aus der musikalischen Früherziehung, die wir seit Jahren anbieten wie Blockflötenunterricht und danach Böhmflötenunterricht. Wir haben nun unser 2. Mädel was mit 6 Jahren Böhmflöte lernt, und nach 3 Monaten fähig ist bei einem Kleingruppenwettbewerb in der Anfängerstufe zustarten. Frage mich ob ein Kind das so schnell schaffen würde ohne nach Noten zuspielen.
Musik schafft Freu(n)de
Grüße aus Erftstadt
Deutscher Meister 2010 der BDMV
Flutino