Spielen ohne Noten

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Klotwig

40, Männlich

  Notenwart(in)

Beiträge: 16

Re: Spielen ohne Noten

von Klotwig am 19.02.2010 14:50

Wenn ich mich an ein Stück ransetze und das umschreibe tu ich das aus Leidenschat , Liebe zu meinen Hobby! Ich brauch keine Noten können um die Musik zu Lieben, ich lebe für und mit der Musik das ist das wichtigste und das alleine, meine Freunde, ist es doch, oder nicht?

Ich finds wirklich toll hier es ist wirklich intressant, wie ihr so denkt und ich danke euch! Hab nicht gedacht das ich mit diesem Thema ein so intressanten bereich öffne

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fauwly

-, Männlich

  Instrumentenwart(in)

Beiträge: 480

Re: Spielen ohne Noten

von fauwly am 19.02.2010 14:57

von: Klotwig am 19.02.2010 14:50:12
Wenn ich mich an ein Stück ransetze und das umschreibe tu ich das aus Leidenschat , Liebe zu meinen Hobby! Ich brauch keine Noten können um die Musik zu Lieben, ich lebe für und mit der Musik das ist das wichtigste und das alleine, meine Freunde, ist es doch, oder nicht?

Ich finds wirklich toll hier es ist wirklich intressant, wie ihr so denkt und ich danke euch! Hab nicht gedacht das ich mit diesem Thema ein so intressanten bereich öffne


Das finde ich gut, weil Dein Engagement und Ehrgeiz beflügelt ist.
Natürlich kann man auch ohne Noten Musik hören, sie lieben ... aber verstehen, ..... verstehen wird man sie nicht !
Ihre Aussagekraft und die Aussage(n) des Komponisten wird man nie erahnen/nie richtig interpretieren, wenn man sich nicht mit bestimmten Dingen auseinandergesetzt hat. Es reicht einfach nicht aus zu sagen, ich habe den Karneval der Tiere gehört und kann jetzt sagen, welches Tier von welchem Instrument (mit entsprechenden Tempi und Rhythmen bzw. Figuren) dargestellt wurde/ wird. Ein gutes Beispiel sind sicher Tonmalereien ! Wie will ich ohne Kenntnis von Melodie, Harmonie und Rhythmus (einige der wichtigsten musikalischen Elemente) solche musikalisch gezeichneten Bilder erkennen und wiedergeben ? Viel wichtiger, wie will ich diese Dinge meinen MusikerInnen erklären, damit das Werk so klingt wie es zu klingen hat !

VG

http://mammusic.de.tl/ Ihr Fachverlag in Sachen (Spielleute-)"Musik und Mehr"

Fachbericht zum Thema:
"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.02.2010 15:26.

Siggi62

62, Männlich

  stellvertretende(r) Ausbilder(in)

Beiträge: 60

Re: Spielen ohne Noten

von Siggi62 am 19.02.2010 18:06

Hallo alle zusammen,

da hat Klotwig aber mächtig ein Faß ins Rollen gebracht. Das Thema Noten im Spielmannszug gehört wohl zu den polarisierendsden überhaupt und die Meinungen gehen wie bei einer Schere auseinander.

Ich sehe natürlich ein das Noten lernen viel einfacher ist, aber wie auch schon gesagt ist es bei einen Verein, der dieses verfahren schon seit über 40 Jahren Praktiziert, nicht leiht wenn nicht sogar unmachbar, dieses Noten system einzutrichtern


Ich verstehe, daß es bei alteingesessenen Spielleuten ein Problem damit gibt, ein neues Notensystem einzuführen. Das höre ich bei mir im Umkreis auch immer wieder. Aber nur weil es seit 40 Jahren schon so gemacht wird, heißt das ja nicht, daß das gut ist. Es funktioniert und wem das reicht ....

Natürlich kann man mit diesem System nicht die Feinheiten eines Musikstückes herausarbeiten. Wechsel der Dynamik gehen meist unter und es wird alles in einer Lautstärke durchgeknallt, ebenso Akzentuierung, Phrasierung, und und und.

Und was fauwly sagt:

Die Frage die sich stellt ist doch die, wird man als Spielmann und somit als MUSIKER ernstgenommen ohne Notenkenntnis ? Wird die Literatur und werden Auftritte ernstgenommen ?

Pflegen wir weiter die Argumente, Spielleutegruppen sind im Bild der Bevölkerung
Musiker zweiter Wahl ?

Werden Kinder weiter belächelt ... ach ... Du bist in einem Spielmannszug ... na ja ...richtig, da lernste außer Krach und „RUMMTATA“ eh nichts vernünftiges, willste nicht in ein Blasorchester wechseln


stimmt leider nur zu gut. Und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Da war mein Ehrgeiz erweckt. Ich habe mir, für meine Verhältnisse, die Musiktheorie reingepfiffen. Immer, wenn ich nicht mehr weiter wußte, hat mir ein Freund Hilfestellung gegeben. Und mittlerweile brauche ich keinen Musiker aus einem Blasorchester, der mir sagt, in welcher Tonart ein Marsch geschrieben ist oder klingend zur Kapelle geschrieben werden muß.
Im Gegenteil. Ich ernte bewundernde Blicke und Kommentare, daß ein "Knüppelchensjung" einem Kapellmeister (Dirigent) sagen kann, daß unsere Märsche passend zu seinen Noten geschrieben sind. Ein kurzer Blick in sein Notenheft reicht aus.

Andrea, ich verstehe Deine Aussage nicht:

Wir spielen nach Grifftabelle und das klappt ziemlich gut. Klar, es braucht einige Zeit, bis man ein Lied bzw. einen Marsch aufgesetzt hat. Aber dadurch unterscheidet man sich halt von anderen Vereinen


Man unterscheidet sich von anderen Vereinen, wenn man etwas besser oder anders macht. Nicht, indem man den die gleichen Methoden verwendet, wie die anderen auch, seien sie nun Lottospielen oder Blindenschrift genannt. Und die Zeit, die man mit diesen Methoden vertrödelt, könnte man besser dazu nutzen, am Klang der Märsche oder Lieder zu arbeiten. Zeit für Interpretation ist da alle male.

Aber jetzt mal zu den Kosten.

Bei uns in NRW gibt es den LandesMusikVerband NRW und in dem sind wir Mitglied und das seit mittlerweile 10 Jahren. Anfangs bin ich belächelt worden, warum das nötig wäre. Um nur einen Grund zu nennen: die Versicherung der Mitglieder hat nur noch die Hälfte der alten Summe gekostet.
Eine der Hauptaufgaben des LMV ist, die Interessen der Spielleute in der Öffentlichkeit zu vertreten, damit wir von dem Image der "Knüppelspieler" wegkommen. Es werden auch immer wieder D-Kurse angeboten, zu vertretbaren Kosten und ein kompetentes Dozententeam steht zur Verfügung.

Ach ja, flutino:

Und wenn DU deinen Spielern die Notennamen selber drunterschreiben lassen würdest.....würden sie sogar indirekt Notenlernen


Danke für den Tipp. Das habe ich auch schon mal gemacht und da merkt man, daß eigentlich alle die Noten lesen können, nur zu faul sind, ihr können auch konsequent anzuwenden.

Ich bin froh, daß unsere Trommelspieler Noten lesen können (mittlerweile), denn seit ich für die Trommler die Notenschrift eingeführt habe, hören die Ausreden auf: "das haben wir immer schon so gespielt". Ein Blick ins Blatt zeigt das Gegenteil.
Und das war einer der größten evolutionären Schritte, die wir gemacht haben. Aber auch damit ist ein Pferdefuß verbunden.
Ich darf jetzt alle Märsche mit Trommelnoten versehen. Und das ist eine Heidenarbeit. ;-)

Gruß

Siggi

Mit musikalischem Spielmannsgruß Siegfried

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flutino

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Beiträge: 237

Re: Spielen ohne Noten

von flutino am 19.02.2010 18:30

Ich verstehe es auch, das man es schwer hat, wenn man Musiker hat die schon Jahrzehnte nach Lottozahlen...;-) spielen, das man die nicht zum umlernen bekommt. Aber es lohnt sich immer sich diese Arbeit für den Nachwuchs anzutuen.
Stellt euch doch mal vor ihr macht eure musikalische Arbeit so gut, das ihr eine Alternative zur Musikschule werdet......da hat man kaum noch Nachwuchsprobleme.

Natürlich kann man mit diesem System nicht die Feinheiten eines Musikstückes herausarbeiten. Wechsel der Dynamik gehen meist unter und es wird alles in einer Lautstärke durchgeknallt, ebenso Akzentuierung, Phrasierung, und und und.


genau, das meinte ich..........durch diese feinen Details, fängt ein Musikstück doch erst an zu Leben, und wenn man dies dann noch mit Spielfreude garniert.......dann hebt man sich von anderen ab !!!!!! @ Andrea:-)

Ach ja, flutino:

Und wenn DU deinen Spielern die Notennamen selber drunterschreiben lassen würdest.....würden sie sogar indirekt Notenlernen


Danke für den Tipp. Das habe ich auch schon mal gemacht und da merkt man, daß eigentlich alle die Noten lesen können, nur zu faul sind, ihr können auch konsequent anzuwenden.


Ja, ich mache das bei Kids die noch Probleme beim Notenlesen haben, hält zwar etwas auf, aber meistens bekommen sie das dann als Hausaufgabe auf, die Notennamen drunter zuschreiben. Und erfahrungsgemäss brauchen die dies auch nur ein paar Wochen, dann können die die Notengenauso auswendig, wie das Alphabet.:-)

Musik schafft Freu(n)de

Grüße aus Erftstadt
Deutscher Meister 2010 der BDMV :-)
Flutino

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Cronja

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Re: Spielen ohne Noten

von Cronja am 21.02.2010 16:06

Hallo Klotwig, also bei uns hat man früher im Spielmannszug auch nach Grifftabelle gespielt, also vor ca. 10-15 Jahren. Wir haben auch noch Noten die selber geschrieben wurden. Es konnten wohl damals nicht alle Noten. Ich selber komme damit nicht zurecht.^^

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.02.2010 16:13.

Nicole85

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Re: Spielen ohne Noten

von Nicole85 am 21.02.2010 16:23

also, die Gema spielt da eine sehr große Rolle, aber wir spielen mit Noten, in den Anfangsjahren haben unsere auch mit Grifftabelle gespielt, nur das ist ni das Wahr, allein schon zwecks der Harmonie des gemeinsamen Spiels, mit Noten kann alles viel besser nachfolzogen werden, aber zum anlernen von Nachwuchs find ich Grifftabellen eine super Sache.

Noten kosten aber, ist halt keine Tauschbörse und der Verein kann sich auch strafbar machen...

Wenn man wirklich Liebe zur Musik hat gibt man das Geld aus, wie zum Beispiel auch wir für unsere KürNoten zu den Meisterschaften...

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Cronja

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Re: Spielen ohne Noten

von Cronja am 21.02.2010 17:16

ja klar da gebe ich Dir voll recht, man hat auf alle Fälle mehr Möglichkeiten, wie gesagt ich selber komme damit nicht zurecht ich spiele lieber nach Noten

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Klotwig

40, Männlich

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Re: Spielen ohne Noten

von Klotwig am 21.02.2010 19:29

Ja dennoch bleiben wir bei unseren altbewerten grifftabellen weil die Nachwuchszahlen geben uns recht vor zwei jahren 13 neue Mitglieder und letztes Jahr 9 neue Mitglieder also machen wir so weiter zwar mehr arbeit aber was solls, solange ers Leute gibt wie meiner wenigkeit, die spass an der Musik haben und die gerne sich damit befassen, haben wir keine Probleme hehe

glg Klotwig

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5stroke

44, Männlich

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Beiträge: 83

Re: Spielen ohne Noten

von 5stroke am 21.02.2010 20:19

Ich versteh das nicht ...
Da schreibt ihr Noten in Zahlen um? Richtig?
Aber man muss doch die Noten kennen um sie dann korrekt umschreiben zu können ... wozu der Aufwand?
Das ist ja so, als ob man Bücher erst in Blindenschrift umschreibt um sie dann als normal Sehender lesen zu wollen ...

Nun gut ...
Ich bin übrigens überzeugt davon, dass man auch nach vielen jahren im Zahlenmodus gut Noten lernen kann ... man hat ja eine gewisse Erfahrung auf dem Instrument und eine gewisse Vorstellung, wie was klingen soll ... das dürfte dann zum Großteil nur noch eine Gewöhnungsfrage sein (zumindest, was die Basics an geht).
Vielleicht kann man ja so ansatzen, dass man nach und nach erst die Tonhöhen als Note schreibt ... immer einen Griff nach dem anderen ... und dann wirds spannend, wenn irgendwann mal rhythmische Informationen dazu kommen ... und dynamische ... usw ...

Ich halte es für einen Musiker für existentiell wichtig, Noten zu können - gerade auch als Hobbymusiker, der eben nicht auf eine professionelle Ausbildung und entsprechende musikalische Erfahrung zurück greifen kann.
Improvisieren können ist nicht der Anfang sondern die Krönung der musikalischen Fähigkeiten ...
Und ich halte es für bedenklich, Kindern am Anfang ihrer Ausbildung im Grunde zu vermitteln, dass das schon so passt ohne Noten ... das ist ne vertane Chance, den Verein musikalisch weiter zu entwickeln. Noten lernen verlangt vom Amateurmusiker kein langjähriges Studium - und deshalb gibt es in meinen Augen eigentlich keinen Grund, Noten heutzutage in der ausbildung außen vor zu lassen. (dass Musiktheorie ein riesiges Feld ist, sei mal dahin gestellt - man kann also durchaus ein jahrelanges Studium draus machen, wenn man denn unbedingt will)

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fauwly

-, Männlich

  Instrumentenwart(in)

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Re: Spielen ohne Noten

von fauwly am 22.02.2010 08:37

@ 5stroke

Ich gebe Dir unbedingt recht !

Was mich so begeistert und an der ganzen Sache eigentlich irritiert ..... ist folgender Punkt:


von: 5stroke am 21.02.2010 20:19:06
............
Da schreibt ihr Noten in Zahlen um? Richtig?
Aber man muss doch die Noten kennen um sie dann korrekt umschreiben zu können ... wozu der Aufwand?
Das ist ja so, als ob man Bücher erst in Blindenschrift umschreibt um sie dann als normal Sehender lesen zu wollen ...


Das verstehe ich auch nicht ! Da ist ein sehender und könnte doch sein Wissen weitergeben oder nicht ?

VG

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"Interpretation im Spielleutebereich"

Die Querflöte (Böhmflöte)

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