traditionelles Spielmannswesen
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Re: traditionelles Spielmannswesen
von 5stroke am 18.10.2009 18:29da geh ich in ganz weiten Teilen mit ...
Für alle, die sich gern auf Traditionen berufen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spielmann_%28Musiker%29
... ist nur ein sehr sehr kurzer Abriss, aber trifft es schon ganz gut. Das Militär ist mitnichten der Ursprung der Spielleute ... das Militär instrumentalisierte sie irgendwo ... mehr aber auch nicht ...
Also wenn schon Tradition, dann muss man auch alle Wurzeln ud Zusammenhänge kennen ...
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Andreas am 18.10.2009 21:10Hmmm, ich habe gerade den Eindruck, dass das Ganze hier gerade von ein paar Leuten sehr persönlich genommen wird.
Das war mit Sicherheit nicht meine Absicht. Natürlich bin ich dem musikalischen aufgeschlossen, und natürlich gehen auch wir Karneval auf Bühnen und machen dort nicht nur Marschmusik! Aber wir versuchen alles immer nur mit Flöten, Lyren, Trommeln und Schlagwerk zu inszenieren und ich denke das ist es was einen Spielmannszug ausmacht. Natürlich kann ich mir bei der Vielfalt der Instrumente und Musiker noch das ein oder andere Register in den Verein holen und die Stücke dementsprechend arrangieren, aber bin ich dann noch ein Spielmannszug?
Ich lass das jetzt mal so im Raum stehen.
Ich finde, dass moderne Spielleuteorchester o.ä. eine sehr tolle Musik machen, doch warum ich mich persönlich so ärgere ist, dass auf kleinen Freundschaftswettstreiten wir kleinen Vereine, die sich auf die grundlegenden Instrumente konzentrieren keine Chance mehr haben, da uns ein solches "Orchester" musikalische den Rang abläuft!
Das Problem nämlich ist, dass die zumindest bei uns in der Gegend alles in eine Kategorie fällt. Zumindest meistens.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich hier niemanden verurteilen oder beleidigen wollte, ich kenne weder euch noch eure Vereine und kann mir daher kein Urteil bilden. Sollte dies anders rüber gekommen sein, bitte ich das zu entschuldigen!
Spielmannszug Eschweiler-Bergrath 1951
http://www.spielmannszug-bergrath.de
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Trillerchen am 19.10.2009 01:23ich habe leider nur grob mal über die bericht geschaut, aber ich finde das es gut ist wenn manche züge sich weiterentwickeln und es dennoch züge gibt die den ursprung eines spielmannszuges zeigen.
wir haben nur sopran und tenorflöten, lyra, pauke und becken. dazu noch den schellenkranz. also eigentlich die normale ausstattung. wir spielen auch noch märsche aber machen auch mit den vorhanden instrumenten moderen selbstgeschiebenen musik.
hauptsache die musiker haben spaß an dem was sie machen und solche vereine sterben nicht aus. ich finde es auch gut das es soviele musikrichtungen gibt so das für jeden was dabei ist. egal ob drum-corps, spielmanns.-o.Fanfarenzug, blaskapellen oder big band. und was es nicht sonst noch alles gibt.
wichtig ist das die jugend gefördert wird und eine beschäftigung hat da zählen dann auch all die anderen vereine zu. wenn wir alten musiker auch noch dabei sind lernt die jugend direkt soziales verhalten, respekt zu jedem kamerad und das zusammen sein mit mehreren generationen. Habe die erfahrung gemacht das diese jugend aus vereinen immer leichter durchs leben kommen weil sie keine egoisten sind. genau so lerne sie all die alten lieder kennen die jugendliche aus nicht vereinen nur durch technoversionen kennen. meine mädels sagen dann immer oh man das lied ist doch schon total alt.
naja all das ist doch wert in einem verein zu sein.
lg eva
!!!Musik verbindet!!!
Re: traditionelles Spielmannswesen
von DerHartmut am 19.10.2009 07:46Absolut richtig. Ich kenne ein paar junge Kameraden, die durch das Tambourcorps oder den Schützenverein generell vom schiefen Weg abgekommen sind und dsich gefangen, man möchte fast sagen resozialisiert haben durch die Kameradschaft, durch den Zusammenhalt.
Und zu den alten Liedern: Wenn einer von uns Jungschützen (Jugendliche im Schützenverein von 14 bis 23 Jahre) das Westerwaldlied anstimmt, singen alle lautstark mit. Oder wenn das Tambourcorps sein Potpurri spielt mit Liedern wie Lilly Marleen, Kleiner Gardeoffizier wird lautstartk mitgesungen (okay, ich kann nicht, ich spiele ja mit ).
Re: traditionelles Spielmannswesen
von 5stroke am 19.10.2009 08:59@andreas
ich glaube nicht, dass hier irgendjemand was persönlich nimmt. ich tu's jedenfalls nicht ... so viel selbstbewusstsein habe ich bzw. hat mein verein.
ich für meinen teil finde es nur sehr wichtig, mit dem weit verbreiteten glauben an den militärischen ursprung der spielleute aufzuräumen ... das ist nicht mal nur die halbe wahrheit ... und die traditionellen werte sind eben zum überwiegenden teil musikalischer natur (inklusive "immer auch über den tellerrand schauen", "musikalisch experimentieren").
ich mag die einstellung "es ist gut so wie es ist" überhaupt nicht ... ganz besonders auch im hinblick auf die musik ... das ist mir ein echter greuel.
zu dem "problem", dass alles in eine kategorie fällt:
ich sehe das gar nicht so sehr als problem ... das problem ist entweder wirklich die musik oder die jury, die sich von der unterschiedlichen optischen wirkung beeindrucken lässt. die hauptsächlichen instrumentengattungen ... der übeaufwand ... die notwendigkeit, sein instrument zu beherrschen ... die notwendigkeit, musik zu verstehen und fachlich korrrekt zu interpretieren ... das annehmbare auftreten der musiker in der öffentlichkeit ... das ist doch alles das selbe
aber eben auch ein spielmannszug, wie du ihn interpretierst, muss passende arrangements oder kompositionen spielen können - auch dabei ist es egal, wie umfangreich die instrumentierung ist. man muss seine nische finden, in der man glänzen kann ... es gibt hammergeniale dinge für kleine instrumentierung für (klappenlose) flöten und trommeln (ohne lyra, große trommel (pauke ist übrigens definitv die falsche bezeichnung)) ... suchen, finden, spielen und damit glänzen - das geht tatsächlich ... ist aber eine riesige herausforderung.
und gleich präventiv:
jetzt soll bitte nicht der spruch "wir sind keine profis" (oder so ähnlich) kommen - das streben nach einer gewissen perfektion ist ja wohl der inbegriff der musikerehre ...
Re: traditionelles Spielmannswesen
von flutino am 19.10.2009 12:46Nein Andreas, auch ich nehme nichts persönlich.......ich mag es halt nur nicht das einige sagen sie wollen ein traditioneller Sz sein, und auf der anderen Seite jammern sie weil sie nicht so ankommen wie die moderneren SZ....es ist doch in allem so bist du nicht "modern" oder gehst nicht mit der Zeit , bist Du "out". Obwohl auch traditionelle SZ ankommen können. Ihr rmüsst wirklich nur eure "Nische" finden, wie Stroke richtig sagt.
Man kann halt die traditionellen Sz nicht mit den modernen vergleichen....aber jeder SZ,TC;MZ und wie sie sich alle nennen, haben ihre Darseinsberechtigung.
Und auch Ces/Fes Besetzungen können super Musik machen, ich kenne noch einige die Sandnerflöten haben und trotzdem super Musik machen und gute Erfolge erzielen,,,schaut einfach mal ins Münsterland, da gibt es sie noch !!!!
Ja, das finde ich auch, wir streben nach Perfektion der Musik, weil wir hohe Erwartungen an uns selbst haben.....aber es ist jedem Verein selbst überlassen, gemäß nach seinem Ziel was er verfolgt.
Musik schafft Freu(n)de
Grüße aus Erftstadt
Deutscher Meister 2010 der BDMV
Flutino
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Andreas am 19.10.2009 15:07Das kann ich so nur unterstreichen!!!
Ok, aber ich sehe, wir einigen uns darauf, dass einfach jeder seine eigenen Ansichten habt, und jeder in seine Nische finden muss. Und das tun wir denke ich auch alle, denn auch wir mit unserem leicht militärischen Auftreten kommen bei vielen "Kunden" sehr gut an.
Übrigens finde ich die ganze Diskussion sehr belebend, macht Spass mal die verschiedenen Ansichten und Meinungen auszutauschen!
Spielmannszug Eschweiler-Bergrath 1951
http://www.spielmannszug-bergrath.de
Tobi
Gelöschter Benutzer
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Tobi am 19.10.2009 16:38So sollte es auch sein. Anregungen finden ob man etwas verändern, abändern oder Tipps geben kann wie man in seiner Art und Weise gut oder besser zurecht kommt.
Ich persönlich kann flutino nur beneiden das Sie in einem Verein spielt indem Böhmflöten und Pikkos eingesetzt werden. :) Bei uns leider nicht durchsetzbar weil wir 1. leider zu wenig Leute sind und 2. diese zu wenig Interesse aufbringen noch auf Ihre "alten" Tage ein neues Instrument "gescheit" zu erlernen. :)
Re: traditionelles Spielmannswesen
von Trillerchen am 19.10.2009 19:49Ich bin nochmal grins,
zu erst mal zu andreas. ich finde es erstens super hier die meinungen zu äußern und dabei kann gar nicht die frage entstehen ob sich hier einer auf den schlips getreten fühlt. ich glaube dafür ist so ein forum schließlich da. ich persönlich finde auch militärisch ausgerichtete musikzüge super. schon allein der anblick bei all den militärparaden ist schon was besonders. ich denke auch das jeder verein für unterschiedliche anlässe gebucht wird und dazu gehören auch die gute alten militärzüge.
zu 5stroke: ähm sorry das ich die pauke pauke nenne, lach. so ist es mir in der umgangssprache schon als kind beigebracht worden. ich weiß das sie große trommel oder z.b. auch bassdrum heißt. aber ich wehre mich manchmal gegen die modernen ausdrücke und ärger oft die leute damit wenn ich trommel anstatt snare sagen. also nicht böse gemeint. es ist nur son zärgern von mir. ich spiele z.b. auch eine einfache solosandnersopranflöte in ces. wenn mich einer fragt spiele ich halt nur ne querflöte irgendwie hat mich noch nie einer nach der marke oder so gefragt außer nun hier im forum. ich habe früher auch eine klingson holzflöte gespielt, aber ich persönlich komme mit der sandner besser klar. obwohl ich weiß das die klingson weicher klingt. mir ging es nur immer auf den keks immer je nach witterung einen anderen klang zu haben und das empfinde ich bei der sandner eben nicht so. naja iss ja auch egal. auch da gehen die meinungen wohl sehr auseinander. bin halt ne einfache flötistin lach.
Also halte ich es mit dem alten schlager: heute haun wir auf die pauke... ( komisch nur das jeder weiß was damit gemeint ist lach)
derHartmut: ich muss dir ja sowas von recht geben. ich kriege immer glanz in den augen wenn die jugend die alten guten lieder mitsingt. ich liebe es das alte liedgut auch weiterzugeben. manchmal ist es doch mal schön die anlage auszuschalten und selber zu singen. wir hatten auch schon mal nen heintjeabend. das war so lustig zu sehen wie viel jugendliche diese lieder noch kennen oder auch dann erst mal drauf gestoßen sind wie schön auch solche meldodien sein können. der abend war einfach nur lustig. Wenn irgendwo gesungen wird bin ich die erste die mittendrin steht. Wir haben schon ganze busfahrten mit kindergartenliedern verbracht oder ich alleine im festzelt zur späteren stunde gröl. jahre später laufen dann solche dinge wie das rote pferd ( hieß bei mir im übrigen noch hottepferd) oder hörst du die regenwürmer husten in den charts und die jugend lacht sich halb schlapp weil wir diese lieder schon ewig gesungen haben.
und zum thema perfektion: dazu kann ich nur sagen das es wohl in jedem musiker den ehrgeiz gibt seine sache gut zu machen, ich glaube blamieren will sich keiner. also stellt sich diese frage wohl auch nicht. wir sind wohl alle hobbymusiker aber mit herz und seele dabei.
!!!Musik verbindet!!!
Re: traditionelles Spielmannswesen
von 5stroke am 19.10.2009 21:55... naja nur das böhmflöte, sandner sopran oder klingson-flöten tatsächlich alles quarflöten sind ... pauke und große trommel haben dagen nur die gemeinsamkeit, ein schlaginstrument zu sein ... pauke - stimmbar und ein fell, große rommel - nicht stimmbar und zwei felle ... mal ganz abgesehen vom preislichen unterschied ... wenn schon militärische ordnung dann richtig