Vereinsfinanzierung

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Chefe53

70, Männlich

  Mitglied

Beiträge: 15

Vereinsfinanzierung

von Chefe53 am 14.03.2010 18:48

Tach zusammen,

neben aller täglichen normalen Vereinsarbeit mit und für die Musik, steht auch die Finanzierung des Ganzen im Mittelpunkt der Überlegungen. Der Vorstand leitet ja nicht nur einen Verein, sondern auch einen kleinen Geschäftsbetrieb, der sich refinanzieren muss.

Bei uns sieht es so aus, daß im Jahr bei über 40 Aktiven, rund 15 000 € an Kosten entstehen für Uniformen, Instrumente, Versicherungen, Fahrtkosten usw. usw. Passive Mitglieder oder Sponsoren haben und möchten wir auch nicht, um in unseren Entscheidungen frei zu bleiben. Dabei sind wir in der komfortablen Lage, kostenlos ein Vereinshaus und einen Proberaum zu haben.

Dem gegenüber stehen Einnahmen aus Spielen (Gagen), Zuschuss aus Mitteln des Jugendhilfeplanes der Stadt Essen und Mitgliedsbeiträge ( 3,00 € pro Mitglied im Monat). Wobei noch zu bemerken ist, das die Einnahmen aus Spielen bei uns in Essen und Umgebung immer weiter zurück gehen, weil die Veranstalter nicht mehr so viel zahlen können/wollen, und weil es bei uns Musikkorps gibt, die schon für 120,00 bis 150,00 € zu Auftritten gehen.

Wie sieht es bei Euch im Verein aus ?

Wer hat Tips, um die Einahmesituation mittelfristig verbessern zu können ?

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Willi

54, Männlich

  Notenwart(in)

Beiträge: 52

Re: Vereinsfinanzierung

von Willi am 14.03.2010 20:29

Hi. Ein guter Sponsor hält sich raus. Punkt. Du siehst Eure Entscheidungsfreiheit in Gefahr, aus eigenem Erleben kann ich Dir sagen: falsch gedacht! Es gibt nur einen feinen, kleinen Unterschied. Ist der Sponsor evtl. der Klempner "um die Ecke", so wird er für sein Engagement "was sehen wollen". Ist es ein Industrieller, so kannst Du davon ausgehen, dass es bei freier Entscheidung bleibt.
Wir haben seit fast 20 Jahren denselben Hauptsponsor (Großindustrieller), die "Verträge" sind bis heute per Handschlag besiegelt!! Klar, ein Glücksfall. Aber: bedenkt, dass Sponsoring auch einen steuerlichen Effekt beim Geldgeber bewirkt. Es ist überhaupt nicht lästig/schlimm/peinlich/etc. bei Großbetrieben vorzusprechen. Wer eine örtliche Bindung hat, wird auch ein offenes Ohr haben. Überraschenderweise trauen sich viele - grad kleinere - Vereine nicht, solche Resourcen anzuzapfen. Im Idealfall ist es eine Erfolgsgeschichte wie bei uns. Wir spielen mal zum Geburtstag des Eigners, mal zum Standortjubiläum (kostenfrei natürlich), das wars schon.
Meine Meinung: Beitrag stimmt, Förderungen im Land/Kreis nutzen, Sponsor suchen.
LG

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5stroke

44, Männlich

  stellvertretende(r) Ausbilder(in)

Beiträge: 83

Re: Vereinsfinanzierung

von 5stroke am 14.03.2010 21:28

Von welchen Größenordnungen (ungefähre Sponsoringhöhe und Größe des Betriebes) redest Du dabei?

Ich denke, Sponsoring läuft nur als win-win-Geschäft ... das heißt also, man muss einem potentiellen Sponsoren den Verein "verkaufen" können ... kein Unternehmer verschenkt einfach so Geld ...

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Willi

54, Männlich

  Notenwart(in)

Beiträge: 52

Re: Vereinsfinanzierung

von Willi am 14.03.2010 21:40

Der Unternehmer "verschenkt" nicht wirklich. Er zieht auf seine Weise Kapital daraus. Steuerliche Würdigung (senkt den Gewinn = mindert die Steuerlast) + öffentliches Ansehen (gemeinnützige Förderung kommt immer gut). Macht das mal nicht zu kompliziert, so schlimm ist es nicht. Unser Sponsor ist bundesweit tätig, hat bei uns im Ort einen Betrieb. Über Zahlen rede ich nicht öffentlich, aber es ist mehr als okay.

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5stroke

44, Männlich

  stellvertretende(r) Ausbilder(in)

Beiträge: 83

Re: Vereinsfinanzierung

von 5stroke am 15.03.2010 06:34

deswegen fragte ich ja auch nach ner ungefähren höhe ... damit man zumindest ne dimension erahnen kann ...

und wie verhält sich das: bekommt ihr "einfach so" geld? oder sagt ihr "pass auf - wir haben dass und das vor und das kostet so viel ... gibst du was dazu?"

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stefan1812

62, Männlich

  Uniformwart(in)

Beiträge: 182

Re: Vereinsfinanzierung

von stefan1812 am 15.03.2010 14:45

Hallo!

Ein etwas anderes Beispiel:
Der Spielmannzug Feuerwehr Ihlow gehört, vereinstechnisch gesehen, zur Freiwilligen Feuerwehr Ihlow. Ihlow ist ein kleiner Ort in der Gemeinde Ihlowerfehn, nahe Aurich/Ostfriesland. Die Mitglieder des Spielmannszuges sind keine aktiven Feuerwehrleute im Sinne der Wehren. Sie sind musizierenden „Feuerwehrleute“ mit dem Auftrag, Jugendarbeit zu verrichten und mit ihrer Musik gute Laune zu verbreiten und ein positives Bild der Jugend in der Öffentlichkeit zu vermtteln. Der Träger des Vereins ist somit die Feuerwehr, welche wiederum im Dienste der Gemeinde steht. Der Spielmannszug finanziert sich aus Haushaltszuwendungen der Feuerwehren und Gemeinden, zusätzlich aus den Mitgliedsbeiträgen, sowie aus Spenden und Zuwendungen der Auftraggeber und aus dem Publikum. Jugendförderungen beantragen wir über die Feuerwehr. Entstehende Kosten für Kleidung übernimmt der Verein zum Teil selbst und zum Teil übernimmt es die Feuerwehr mit der Gestellung einer Uniformhose. Fahrtkosten zu den Auftritten tragen die Mitglieder selbst, werden auf die Zuwendungen der Auftraggeber umgelegt, oder, wie erstmalig zum Tag der Spielmannszüge auf Norderney am 8.Mai 2010, sogar vom Auftraggeber übernommen!
Der Verein hat primär keinen kommerziellen Hintergrund und trägt sich auch durch seine vielen Ehrenämter fast selbst und hat keine großen Ansprüche für die Erbringung einer erfolgreichen Jugendarbeit. Wenn es auch einmal keine Engagierungen gibt, sind wir trotzdem frei in unseren Entscheidungen und finanzieren z.B. Fahrten zu entfernteren Orten(z.B. Aachen) oder neue Instrumente durch einmalige Sammlungen und Werbeträger.
Langfristig gesehen versuchen wir eine Art Förderverein zu gründen, wobei uns hier die rechtlichen Grundlagen durch die Freiwillige Feuerwehr noch nicht ganz klar sind.

Doch allgemein kommen die Schlagworte, „wie alte Strukturen aufbrechen“, „neue Wege erkundschaften“, „Alleinstellungsmerkmale erkennen“ zum Tragen. Ich weiß nicht, wie es sich bei Euch verhält, aber ss könnte aus meiner Sicht für die mittelfristige Verbesserung der Einnahmesituation, z.B. eine Werbekampagne für den Verein notwendig sein, neue Kontakte, auch Sponsoren, suchen, knüpfen und festigen. Eine stetige Kostenreduzierung ist ja selbstredend, doch weitergehend in Verbindung mit einem bestehenden Wettbewerb ist möglicherweise darüber nachzudenken, eine interne Umstrukturierung vorzunehmen, mit der Erweiterung um z.B. einer Jugendmusik-Gruppe?, mit einer Neugestaltung und Ergänzung des Musik-Repertoires?. Weiterhin würde man auch ein erweitertes Publikum ansprechen und damit das Feld der Auftritte und möglichen Engagierungen, somit Einnahmen, erweitern.

Gruß Stefan

www.spielmannszug-feuerwehr-ihlow.de

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Piper

54, Männlich

  Mitglied

Beiträge: 7

Re: Vereinsfinanzierung

von Piper am 30.03.2010 16:54

Hallo,
Unser Verein finanziert sich in der Regel durch die Einnahmen von Auftritten. Wir haben im Jahr 6 Schützenfeste die wir musikalisch begleiten ,plus ein paar sonder Auftritte die etwas Geld extra einbringen. Seit letzten Jahr haben wir auch Fördermitglieder geworben die einen Jahresbeitrag von 10,00 Euro bezahlen, auch dies wird bei uns gut angenommen. Haben zur Zeit rund 47 Fördermitglieder,diese dürfen zwar zur Jahreshauptversammlung kommen und auch Vorschläge zur Vereinsführung machen haben aber bei einer Abstimmung kein Stimmrecht,so das nur die Aktiven darüber entscheiden wie es weiter geht. Die Vorschläge der Förderer sollten aber auch berücksichtigt werden.
Einen festen größeren Sponsor haben wir nicht ,ist aber vieleicht mal eine Idee so etwas in die Wege zuleiten. Außerdem werde ich jetzt vom Volksmusikerbund auf eine Fortbildung gehen , wobei das Thema ist wie komme ich an Fördergelder usw. heran, bin schon ganz gespannt darauf wo man alles Geld hebekommen kann.
gruß Michael

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Lappy67

57, Männlich

  passives Mitglied

Beiträge: 3

Re: Vereinsfinanzierung

von Lappy67 am 05.01.2011 00:39

Hallo,
Sponsoren haben doch keine Entscheidungskraft. Die bekommen für Ihre Spenden eine Spendenquittung und wenn Sie ihr jährliches Betriebsfest haben Spielen wir dort kostenlos. So ein Sponsor kann aber auch T-Shirts Spenden mit seiner Werbung drauf oder wie in unserem Fall mit Baustoffen für unseren Proberaum. Da kann man richtig viel Geld sparen.
Und was habt Ihr gegen passive Mitglieder?Wir haben doppeltso viele Passive. Die zahlen jährlich ein bischen Geld um dem Verein zu unterstützen. Sind bei Festen die wir selbst ausrichten da und helfen geld zu verdienen. Ist wohl die Haupteinnahmequelle. Macht ein jährliches Fest eures Spielmannszugs. Ab und zu eine Party in kleinerm Rahmen. Wir sind auch an Fasching mit einem Stand dabei. Da verdienst in einer Stunde mehr Geld als bei 3 Auftritten. Bei 40 Aktiven Mitgliedern müßten doch genug da sein die helfen beim Essen kochen und Ausschenken. Ein großes Fest kann einige Tausend Euro bringen. An einem Tag. Mit Vorbereitung und Aufräumen 3 Tage Arbeit. Werbung nicht vergessen.
Jungendarbeit ist auch sehr wichtig. Bringt die Eltern mit in den Verein. Unternehmungen. Nicht nur Musik machen. Ist langweilig für Kinder. Und was ich sehr wichtig finde. Macht keine alte Traditionelle Musik und nix anderes. Ist der Tot eines Spielmannszug. Das will an fasenacht kein Mensch mehr hören. Traut euch auch was modernes zu Spielen. Eine gute Mischung zwischen alt und neu hält die Alten bei Laune und die jungen haben Spaß dran. Erwachsene die ein teures instrument brauchen können sowas auch mal selbst Zahlen oder einen teil davon. Dann passen Sie auch besser drauf auf.Auch ein Jugendlicher der an einem Wochenende 50 Euro versäuft kann sich mal für 70 Euro eine Flöte leisten wenns Geld im Verein knapp wird.

Gruß Dieter

http://www.spz-lohrbach.de/

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Tambour

32, Männlich

  Mitglied

Beiträge: 6

Re: Vereinsfinanzierung

von Tambour am 06.01.2011 16:44

Hallo Dieter,

da genb ich dir voll und ganz recht ausser mit der Traditionellen Spielmannsmusik die wird bei uns im Kreis noch voll durchgesogen allerdings gibs bei und auch kein Karneval. Klar haben wir die Jugendlichen auch gefragt aber die haben gesagt das sie lieber dan neue Märsche lernen wollen und ich muss sagen es kommt auch bei uns auf den schützenfesten noch gut an.

Ansonsten schiließ ich mich deinem Text an
LG Thomas

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